Was war das – der Kalte Krieg?
Der Kalte Krieg gilt als Bezeichnung für die spannungsreiche Konfrontation der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs nach 1945. Er dauerte an von 1947 bis 1989/1990.
Diese Zeit kann aus unterschiedlichen Gründen als eigenständige Epoche beschrieben werden. Nie zuvor wurde ein Streit um unvereinbare Weltanschauungen – in diesem Fall der Streit zwischen Staatssozialismus und Parteidiktatur auf der einen Seite, freier Marktwirtschaft und repräsentativer Demokratie auf der anderen – mittels der Drohung beiderseitiger Vernichtung ausgetragen, genauer gesagt mit Waffensystemen, deren Einsatz das Überleben der gesamten Menschheit in Frage gestellt hätte. Auch in Deutschland Ost und West hielten beide Bündnissysteme entsprechend umfangreiche Waffenarsenale in Bereitschaft, aber nicht nur hier.
Die Bündnissysteme NATO und Warschauer Pakt machten ihre Sicherheit von der globalen Multiplikation des eigenen und einem gleichzeitigen Bankrott des konkurrierenden Gesellschaftsmodells abhängig. Noch nie zuvor investierten moderne Gesellschaften derart viele Ressourcen in Militär, Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Wissenschaft, Propaganda und Kultur um eines einzigen Zieles willen – zur Demonstration ihrer Überlegenheit in einem überzüchteten Wettbewerb der Systeme.