Über diese Website

Diese Webseite soll erinnern an die Zeit des Kalten Krieges. Die betrachtete Region wird als „Erinnerungslandschaft“ bezeichnet und umfasste

  • den Raum ab Marburg im nördlichen Mittelhessen,
  • das gesamte Gebiet von Nordhessen,
  • das östliche Westfalen bis in das südliche Niedersachsen,
  • in der Mitte im Westen das Gebiet Korbach und Bad Arolsen bis nach Warburg,
  • im Osten von Eschwege bis hinunter nach Bad Hersfeld.
  • Die Begrenzung im Osten bildete der Verlauf der innerdeutschen Grenze vom Südharz bis in die Ausläufer der Rhön im Süden.

Wie kaum eine andere Region Deutschlands war die Zeit bis 1989/90 geprägt durch die Anwesenheit starker militärischer Kräfte. Zusammengefasst etwa 28.000 Soldaten der Bundeswehr, der belgischen Armee und der US Armee waren in Garnisonen der Region fest stationiert. Tausende von Wehrpflichtigen, viele aus dem Ruhrgebiet und aus dem Rhein-Main Gebiet, leisteten in den Bundeswehr Truppenteilen und Einheiten in den Garnisonen der Region fern der Heimat ihren Grundwehrdienst.

Die Streitkräfte der Bundesrepublik, und insbesondere den Verbündeten aus den USA, Großbritannien, Belgien und ihre Strategie haben in mehr als fünfzig Jahren bei ihren Manövern und Übungen tiefe Spuren in dieser Region hinterlassen. Große Manöver fanden jährlich statt, weil diese Region unabhängig der strategischen Konzepte der NATO während des gesamten Kalten Krieges eine “Frontrolle” spielte. Im Rahmen des Konzeptes “Massive Vergeltung” wäre die Region im Sinne einer “verbrannten Erde”-Taktik massiv zerstört worden, was u. a. anhand amerikanischer Pläne zur Sprengung der Eder Talsperre deutlich wird. Im Kontext der “Flexiblen Erwiderung” galt die Region als Rand der Verzögerungszone und Aufmarschraum für die NATO-Truppen. Dies geht deutlich hervor aus dem GDP (General Defense Plan) des V. US Corps und der Biographie von Colin Powell.*

*Anmerkung: A Soldier’s Way, Autobiograph yon Colin Powell  (Autor), Joseph E. Persico 2001

Nach 50 Jahren freigegebene Geheimunterlagen der NATO Planungen zum Schutz West-Berlins aus dem Jahr 1962 zeigen wie real die Bedrohung für die Region war. Nach den sogenannten BERCON Plänen ( Berlin contingent planning) war als Plan CHARLIE 2 ein Angriff des III. Korps der Bundeswehr mit zwei Divisionen auf das Gebiet der DDR angedacht. Dabei sollten die Kräfte aus dem Raum ostwärts KASSEL bis in das Eichsfeld im Raum HEILIGENSTADT-DINGELSTEDT vordringen. Es ist nicht auszudenken welche Gegenreaktionen des WARSCHAUER PAKTES und damit verbundene Folgen ein solcher Angriff für die Region nach sich gezogen hätte.

Einzelheiten zu den NATO BERCON Plänen im Detail siehe Beitrag aus der Fachzeitschrift Militärgeschichte Ausgabe 3/2020 mit dem Titel „Attack along der Autobahn“ im angehängten Link, bitte Text anklicken:

Die NATO BERCON Pläne im Detail

Für alle Interessierte das o.a.NATO Dokument vom 30.März 1962 im Original, zum öffnen bitte nachfolgende Abbildung der Titelseite anklicken:

Diese Zeit des Kalten Krieges ist für die jüngere Generation, insbesondere der nach 1989 Geborenen , kaum noch in seiner ganzen Radikalität begreifbar. Die Angst auch in der Bevölkerung vor einem nuklearen Schlagabtausch zweier großer sich gegenüber stehender Militärblöcke und ständige Militärübungen in der heimatlichen Umgebung liegen für viele Menschen weit entfernt in der Vergangenheit.

Nachfolgende Skizze zeigt die möglichen Haupt-Angriffsrichtungen bei einem Angriff der Warschauer Paktstaaten auf das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland.


Diese Webseite soll an diese Zeit des Kalten Krieges in der betroffenen

Erinnerungslandschaft

in zahlreichen Untermenüs umfassend informieren und erinnern.

Der Administrator und Verfasser dieser Webseite (Berufssoldat a.D. – Dienstzeit von 1965 bis 2005)

Peter Hoß

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