Relikte Spuren Überbleibsel

In diesem Beitrag verweisen wir auf Relikte bzw. Überbleibsel aus der vergangenen Zeit des Kalten Krieges in der Region.


Das Sonderwaffenlager (US) und die Standort Munitionsniederlage Schwalmstadt nahe Rörshain.

Die Abbildungen zeigen die geografische Lage der seit 1993 aufgegebenen Anlage, siehe gelber Pfeil (Bildquelle google earth GeoBasis Stand 2009).

A Waffen Lager Rörshain 02_
A Waffen Lager Rörshain 01 Kopie

Beschreibung der Anlage

Das Sonderwaffenlager (SwLg) Treysa-Rörshain befand sich ca. 4 km nordöstlich der Stadt Schwalmstadt-Treysa in Nordhessen und war ein Depot für taktische Kernwaffen der Streitkräfte der Vereinigten Staaten. Der Anlage vorgelagert (unterhalb) befand sich mit speratem Zugang die Standortmunitionsniederlage der in Schwalmstadt stationierten Einheiten.

Im Rahmen der nuklearen Teilhabe sollten die amerikanischen nuklearen Gefechtsfeldwaffen durch deutsche Trägersysteme eingesetzt werden. Gelagert wurden in amerikanischer Verwahrung W-52-Gefechtsköpfe für den Feldraketenwerfer Honest John sowie Artilleriegeschosse W-33 und W-79 bzw. W-48 für die 203mm für Haubitzen Typ M 55 später M 110 A1/A2  und die 155mm für Panzerhaubitzen Haubitzen M109 G der Brigadeartillerie.*

(*Quelle „Taschenbuch für Truppentechnik und Instandsetzung“ erschienen 1966 Verlag Wehr und Wissen Darmstadt).

Die genannten Kernwaffen waren im Verteidigungsfall vorgesehen für die Divisionsartillerie der 2. Panzergrenadierdivision und zwar das Panzer-bzw. Feldartilleriebataillon 21, das Raketenartilleriebataillon 22 sowie die Brigadeartilleriebataillone Panzerartilleriebataillon 65 Stadtallendorf, später abgelöst durch das Panzerartilleriebataillon 55 Homberg/Efze,
Ein Doppelzaun umschloss die gesamte Anlage. Ein moderner Wachturm zur besseren Übersicht über die gesamte Lagerfläche wurde das markanteste Merkmal des Lagers. Die amerikanische Einheit zur Bewachung des „inneren Rings“ war die 7th USAFAD (1962–1992) stationiert in Schwalmstadt. Der äußere Ring wurde durch die Begleitbatterie 2 aus Schwalmstadt gesichert, die mit über 300 Mann annähernd die Stärke normaler Bataillone hatte. Sie wurde im April 1961 aufgestellt und im Juni 1993 aufgelöst.

Foto unten: Die Anlage aufgenommen 2018 aus Richtung Rörshain (Bilder Copyright Peter Hoß)

SdWaffenLg Rörshain PeHo 01.jpg

Nachfolgende Bilder von den Details der Anlage wurden zur Verfügung gestellt von Wolfgang Schütz, die Fotos wurden aufgenommen im Jahr 2010 (Copyright W.Schütz).


Das Korpsdepot Dorheim

Das Foto zeigt die Einfahrt des ehemaligen Korpsdepots 364 Dorheim, hier wurden Munitions-Vorräte des III. GE Korps, vorwiegend Artilleremunition, gelagert.  Die Nutzung wurde durch die Bundeswehr 1993 aufgegeben. Die beiden Abbildungen zeigen die geografische Lage (Quelle Google earth Geobasis Stand 2009). Die Anlage liegt westlich der Kreisstraße von Dorheim nach Neuental-Waltersbrück.

Einfahrt Depot Dorheim Kopie
Korpsdepot Dorheim 2a 2011 Kopie
Korpsdepot Dorheim

Die ehemalige Flugabwehrraketenstellung der B. Battery B/ 2-2nd ADA HAWK US Army, ehemals B/ 6-517th Arty (US Army) auf dem Semmelberg (nahe Knüllwald Appenfeld) 

Die Anlage wurde bis 1993 von der US Armee genutzt. Eine weitere Nutzung durch die Bundeswehr wurde erwogen aber nicht realisiert.

Die beiden nachfolgenden Abbildungen zeigen die geografische Lage der Stellung (Quelle Google earth GeoBasis 2009).

Semmelberg, Knüllwald 01
Semmelberg, Knüllwald 02

Relikte auf dem Semmelberg

Neben einem Gittersendemast der anscheinend als Verstärker für Handy Frequenzen genutzt wird, gibt es Gebäudereste zum Teil unterkellert und betonierte Flächen und asphaltierte Wege. Die nachfolgenden Bilder hat uns W.Schütz zur Verfügung gestellt (copyright W. Schütz).

Eine weitere Nutzung durch die Bundeswehr wurde erwogen aber nicht realisiert, siehe nachfolgendes Dokument einer Antwort der Bundesregierung Drucksache 11/4380 vom 19.04.1980 auf eine kleine Anfrage der Abgeordneten Frau Schilling und der Fraktion DIE GRÜNEN.


Die ehemaligen Flugabwehrraketenstellungen HAWK des belgischen 62A Bataillons (Korbach/Essentho)

Bravo Batterie auf dem Heitzelberg südlich von Freienhagen (Quelle Google earth)

RakStg Heitzelberg (1)
RakStg Heitzelberg (2)

Delta Batterie des BE 62 A Bataillons HAWK auf dem Quast nordostwärts Diemelstadt. Nachfolgende Luftaufnahme zeigt die Stellung als diese noch von der belgischen Armee aktiv genutzt wurde.

Nachfolgende zwei Abbildungen der o.a. Stellung, Quelle: google earth.

RakStg Quast (2)

RakStg Quast (1)


Spuren und Relikte im Raum Waldeck – Frankenberg

Nachfolgend zwei informative Videos unter dem Titel „Im Dienste unserer Sicherheit“. Betrachtet wird der Raum Waldeck-Frankenberg. Schlagworte zum Inhalt sind:

z.B. HAWK Stellungen,  Kalter Krieg, Freienhagen, Korbach, Diemelsee, Kreishaus, Zivilschutzanlagen, Bunker, Nato etc.

Quelle: Veröffentlicht in Youtube durch „Eder-Diemel-Tipp“.

Bild Video im Dienst unserer Sicherheit

Zum anschauen bitte jeweils nachfolgende Texte Video 1 und Video 2 anklicken:

„Video 1: Im Dienste unserer Sicherheit“

und

„Video 2: Im Dienste unserer Sicherheit 2“


Spuren ehemaliger Kasernenanlagen

Fritz-Erler-Kaserne Fuldatal Rothwesten

Dörnberg-Kaserne Homberg Bez.Kassel (Homberg/Efze)

Zur Zeit in Bearbeitung sind z.Zt. weitere folgende Orte:

  • Korpsdepot Wirmighausen
  • Flugabwehrraketenstellungen der Belgischen Armee 62A HAWK BE
    • Alfa Batterie bei Flechtdorf (Auf dem gelben Stücken),
  • Munitionslager der belgischen Streitkräfte bei Massenhausen
  • Betriebsstoffdepot der belgischen Streitkräfte bei Landau
  • Eisenbahnkesselwagen (EKW) Entladebahnhof Schauenburg-Hoof
  • Sperren und Sperranlagen entlang der früheren innerdeutschen Grenze und in der gesamten Region