Erinnerungslandschaft der Region im nördlic–Hessen in der Zeit des Kalten Krieges von Marburg, Stadtallendorf und Neustadt bis Hann.Münden und Göttingen und von Eschwege und Bad Hersfeld bis Bad Arolsen und Korbach —– Ein feedback wäre schön!
…von Marburg bis Göttingen und von Bad Hersfeld bis Bad Arolsen!
Die Rahmenübung des Heeres „Hessischer Löwe“ lief vom 21.01.2002 bis 25.01.2002 unter der Leitung der PzBrig 14 aus STADTALLENDORF im Raum NORTHEIM, WARBURG, STEINHEIM, HOLZMINDEN, HÖXTER
Teilnehmer: ca, 1.779 Soldaten und ca. 422 Rad- und 154 Kettenfahrzeuge
Nachfolgende Fotogalerie hat uns E.Uhde zur Verfügung gestellt. Sie zeigen den Einsatz des PzGrenBtl 152 aus SCHWARZENBORN. Das Bataillon nahm neben dem PzBtl 143 mit Volltruppe als Übungstruppe ROT an der Übung teil.
Die Übung begann am 21.Januar 2002 im Raum Einbeck, Northeim und Göttingen mit dem Angriff der Übungstruppe Rot Richtung Westen mit dem Ziel Warburger Börde.
Die ersten sechs Bilder der Galerie zeigen die Marder des PzGrenBtl 152 auf dem Vormarsch in den Einbecker Ortsteilen Dörrigsen und Rotenkirchen. Am westlichen Ortsrand von Rotenkirchen gingen die Marder unter Einsatz ihrer Bordkanone gegen den zurückweichenden Gegner vor.
Die übrigen Bilder wurden am Ortsrand von Hillerse (westl.Northeim) aufgenommen.
Weitere Bilder der Übung „Hessischer Löwe“ findet man hier, bitte anklicken
Die Maßnahmen für den Zivilschutz waren Teil der Gesamtverteidigung und lagen zur Zeit des KaltenKrieges in der Zuständigkeit für den Bund beim Bundesministerium des Innern, dem Bundesamt für Zivilschutz sowie dem Bundesverband für den Selbstschutz.
Auszug aus o.a. Weißbuch aus dem Jahr 1972 über Organisation und Zuständigkeiten
Die zivile Verteidigung verfügt – im Gegensatz zur militärischen Verteidigung – nur in Teilbereichen einschließlich des Verkehrs-, des Post- und Fernmeldedienstes und des Zivilschutzes (Warndienst. Technisches Hilfswerk, Bundesverband für den Selbstschutz) über eine mehrstufige Verwaltungs-organisation des Bundes, teilweise bis hinunter zur Ortsebene. Lm übrigen ist die zivile Verteidigung voll in den allgemeinen Verwaltungsaufbau von Bund, Ländern, Gemeinden und Gemeindeverbanden eingegliedert.
Die Gesetze werden überwiegend in Bundesauftragsverwaltung durchgeführt. Sie stellt die Einheitlichkeit der Durchführung bei Bund, Ländern und Gemeinden sicher.
Die weitgehende Aufgliederung der Zuständigkeiten für die einzelnen Aufgabenbereiche der zivilen Verteidigung einerseits und der militärischen Verteidigung andererseits zwingt zu ständiger Zusammenarbeit und gegenseitiger Abstimmung.
Die Geschichte der Kaserne am Erlenbusch und dem Flugplatz in Rothwesten begann nach dem zweiten Weltkrieg mit einer Besetzung durch amerikanische Truppen. Am 05. April 1945 marschierten Einheiten der 3. US Armee in den Fliegerhorst ein. Zunächst nutzen die Amerikaner den Platz bis 1947 für ein Lager deutscher Kriegsgefangener (POW Camp).
Nachfolgendes Luftbild zeigt den Flugplatz Rothwesten aufgenommen etwa im Jahr 1950 (Bildnachweis US Webdomain http://www.usarmygermany.com).
Folgende Einheiten der US Army waren zeitweise ab 1945 in Rothwesten stationiert (Daten entnommen aus US Webdomains):
Staffeln der 36th Fighter Group ab April 1945 bis 15.02.1946 sowie der 417th Fighter Squadron bis 09.04.1946.
601st US Air Force Aircraft Control and Warning Squadron (AC&W)
1949 – 19?? Eine Vorläufereinheit der 601st bezog schon kurz nach Kriegsende 1945 den Platz, wurde aber – als 601st – per 27.09.1947 deaktiviert. Im Zuge der Berliner Luftbrücke wurde die 601st am 10.07.1949 wieder aufgestellt. Sie war für die Luftüberwachung an der innerdeutschen Grenze sowie der Leitung von amerikanischen Abfangjägern zuständig, hatte aber auch den Auftrag zur Unterstützung bei offensiven Einsätzen. Die Stationierung in Rothwesten dauerte – mit Unterbrechungen – bis zum 17.03.1963.
331st Communications Reconnaissance Company (Fernmeldeaufklärung), später umbenannt in 184th Operations Company,
Eine Batterie des 6th Missile Battalion 517th Artillery – eine Flugabwehreinheit der US Army, ausgerüstet mit „Hawk“- Flugabwehrraketen 1966 – 1968
Eine Kompanie der 18th Army Engineers (Pioniereinheit) etwa ab 1951, Aufgabe der Einheit war die Sprengung von Verkehrswegen entlang der innerdeutschen Grenze im Falle eines Angriffs.
Der ehemalige Fliegerhorst spielte in den Geburtsstunden der Bundesrepublik Deutschland eine besondere Rolle. In der Kaserne in Rothwesten trafen sich am 20. Juni 1948 der damalige Direktor des Zweizonenwirtschaftsrates Professor Ludwig Erhard, der spätere Vizekanzler Franz Blücher, der SPD Abgeordnete Friedemann, der CDU abgeordnete Pferdmenges und der Zentralbankrat Dr. Karl Bernhard in einem hermetisch abgeschirmten Gebäude, um die Grundlage des “Wirtschaftswunders“ der fünfziger Jahre zu schaffen. Am 21.Juni nämlich wurde Wirtschaft auf die neue Währungseinheit, die D-Mark, umgestellt. Der Bewahrung und Erinnerung dieser besonderen Geschichte an diesem Ort widmet sich das Museum der Währungsreform, welches in einem ehemaligen Unterkunftsgebäude der Kaserne „Haus Posen“ untergebracht ist.
1971 bis 1973
Abzug US Army und Vorbereitung für den Einzug der Bundeswehr
Nach Räumung des Standortes durch die US Army, diese begann teilweise bereits 1971, liefen zeitgleich umfangreiche Umbau und Renovierungsarbeiten der Kasernenanlage zur Vorbereitung für den Einzug der Bundeswehr.
Am 22. Februar 1973 erfolgte durch Herrn Generalleutnant Pöschl, dem Kommandieren General des III. Korps und in Anwesenheit von Frau Käthe Erler der Witwe des 1967 verstorbenen Politikers, die Umbenennung der Anlage in „Fritz-Erler-Kaserne“. Der damalige Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium und spätere Wehrbeauftragte, Karl-Wilhelm Berkhan, hielt die Festansprache. Nachfolgend eingefügtes Foto zeigt Frau Erler zusammen mit General Pöschl vor dem Namenschild der Kaserne, Bildquelle Pressestelle 2.PzGrenDiv.
Am 01.10.1973 zog die Nachschubkompanie 40 als erste Bundeswehreinheit in die Fritz-Erler-Kaserne in ROTHWESTEN ein.
Am 19. Juni 1973 folgte das Fernmeldebataillon 2 aus MARBURG nach ROTHWESTEN verlegt als neuer Hauptnutzer der Fritz-Erler-Kaserne.
1974
Am 4.April 1974 traten in Rothwesten unter den Flaggen der Nato, der USA und der Bundesrepublik deutsche und amerikanische Soldaten anläßlich des 25jährigen Bestehens der Nato an. Die Abordnungen der Bundeswehr wurde gestellt durch Soldaten des Fernmeldebataillon 2 und der Nachschubkompanie 40. In ihren Reden würdigten der Kdr des FmBtl 2 Oberstleutnant Carstens und der Kommandeur der US Army Major F.J.Mentler die gute Zusammenarbeit in Rothwesten, siehe auch nachfolgende Pressemeldung Hessischen allgemeinen Ausgabe Kreis Kassel vom 05.04.1974.
1975
Am 04. Mai 1975 fand in der Fritz-Erler-Kaserne, unter reger Anteilnahme der Bevölkerung, der erste Tag der offenen Tür der in der Kaserne stationierten Bundeswehr Einheiten Fernmeldebataillon 2 und Nachschubkompanie 40 statt.
Pressebericht der Hessischen Allgemeinen Ausgabe Kreis Kassel vom 05.Mai 1975
Am 12.Juni 1975 wurde in einem militärischen Zeremoniell die US Flagge, die seit 1945 in Rothwesten wehte, eingeholt. Als Erinnerungsstück übergab US Colonel Eisenhard die Fahne dem Fernmeldebataillon 2.
Mit Stand 1989 waren folgende Einheiten waren folgende Einheiten und Dienststellen in der Fritz-Erler-Kaserne stationiert: