
Bild unten: Luftaufnahme der Kaserne Bad Hersfeld etwa um 1950. Im Hintergrund sieht man die Autobahn Richtung Eisennach (Bildnachweis: webdomain usarmygermany com).

Bad Hersfeld 1958
Erster Tag der offenen Tür der US Army, 3rd Bn, 14th AC. Das folgende Bild zeigt die Vorführung eines Transporthubschraubers Typ Vertol H21 „Banane“ der Bundeswehr mit einem als Außenlast angehängten DKW Munga.

Bad Hersfeld 1959
Am 11.07.1959 fand in Bad Hersfeld auf der Festwiese unter Leitung der US Army und unter Beteiligung von Abordnungen der Nato Partner aus Großbritannien, Kanada, Deutschland und Belgien der Tag der Nato statt. Darüber hinaus präsentierte die US Armee Waffensysteme und Großgerät aus ihrer Ausstattung.
Abordnungen der NATO Partner sind auf der Festwiese angetreten Abordnung der britischen Armee Abordnung der US Armee Abordnung der kanadischen Armee Abordnung der Bundeswehr mit dem Heeresmusikorps aus Kassel Abordnung der belgischen Armee Feldraketenwerfer Honest John Brückenlegenpanzer M48 AVLB

Bilder der US Kaserne
Bild unten: Einfahrt der US Kaserne „MacPheeter barracks“ in dem die 3. Squadron des 11. UA ACR (Aufklärungsregimentes) bis 1997 untergebracht war (Bildnachweis:: webdomain usarmygermany com).

Bild unten: „Motorpool“ der der US Kaserne „MacPheeter barracks“ (Bildnachweis: webdomain usarmygermany com)

US – Soldaten im Einsatz an der innerdeutschen Grenze im Bereich Hessen / Wildeck
- ab 1945 Constabulary Squadron,
- ab 1948 14. Armored Cavalry Regiment
- ab 1972 11. Armored Cavalry Regiment
Gemäß Londoner Protokoll vom 12.09.1944 wurde Deutschland in Besatzungszonen aufgeteilt. Die Sicherung der jeweiligen Zonengrenzen wird 1945 von den Armeen der Sieger übernommen. Im Februar 1946 wurde auf hessischer Seite eine eigene Grenzpolizei formiert, die in Hessen zusammen mit den Amerikanern die Kontrollen durchführten. Später beschränkte sich die Verantwortlichkeit der amerikanischen Streitkräfte auf Beobachtungsaufgaben und die Wahrnehmung von Präsenzpflichten. Die Langemarck – Kaserne in Bad Hersfeld wurde 1945 von der United States Army übernommen und in McPheeters Kaserne umbenannt. Über 300 Soldaten waren in der Kaserne bzw. in Hotels in Bad Hersfeld untergebracht. Die Grenzkontrollen in diesem Gebiet wurden 1945 durch Soldaten der Constabulary Einheiten begonnen. Ab 1948 haben die drei Squadrons (Einheiten in Bataillons-Stärke) des 14. Armored Cavalry Regiment (14.th ACR) die Grenzüberwachung in einem Gebiet von Eschwege bis Coburg durchgeführt. Stationiert waren die Bataillone in Fulda, Bad Hersfeld und Bad Kissingen. Durch jede Einheit wurden an der Demarkationslinie mehrere Beobachtungsstationen eingerichtet.
Einsatz / Aufgaben
Mit drei Schwadronen (3./11 ACR in Bad Hersfeld) von jeweils 1000 Soldaten überwacht das 11th Armored Cavalry Regiment 365 km deutsch-deutsche Grenzkilometer von Hassberg im Süden bis zur niedersächsischen Landesgrenze.

Von den Beobachtungsposten INDIA bei Lüderbach, Romeo bei Bosserode, Alpha und Tennessee aus werden rund um die Uhr mögliche Operationsgebiete der Warschauer-Pakt-Truppen überwacht (Frühwarnung). Die Grenzlinie wird Tag für Tag mit Beobachtungshubschraubern abgeflogen, Bodenstreifen registrieren die Veränderungen jenseits der Grenze. Gemeinsame Streifen BGS / US-Army werden durchgeführt. Drei Wochen haben die Soldaten aus Bad Hersfeld im OP,s hintereinander Dienst. Wer nicht auf Patrouille ist, muss im Lager bleiben. – als Bereitschaft für den Ernstfall. Freizeit gibt es erst nach 3 Wochen nach der Ablösung.
Der Stützpunkt der US-Army („Observation Point Romeo“, stand nur einen Steinwurf entfernt, nördlich von der Autobahn A4, bei Bosserode/Kreis Hersfeld-Rotenburg. Er war der einzige dieser Art im Landkreis Hersfeld-Rotenburg/F. US-Soldaten standen auch als Beobachtungsposten mit Jeep bzw. Panzer unmittelbar an der innerdeutschen Grenze auf der stillgelegten Autobahn bei Obersuhl. „Romeo“, sowie die anderen USBeobachtungspunkte, wurden im März 1990 geschlossen (ROMEO sogar komplett abgerissen). Heute erinnern Gedenkstätten/Museen an den Dienst von US-Soldaten an der innerdeutschen Grenze.
Fotos unten: Patrouille der US Border Control (BDR) mit Jeep M 151 im Bad Hersfelder Stadtteil Beiershausen, Ecke Schützenstr./Langenberg Str., (Bildnachweis: copyright H.J.Licht)

Warnschild für US Truppen bei Annäherung an die innerdeutsche Grenze

Der Bundesgrenzschutz BGS in BAD HERSFELD
Am 29. August 1963 zog die damalige I./ Grenzschutzgruppe 4 (I./GSG 4) mit einer großen Parade durch die Bad Hersfelder Innenstadt in die neue Kaserne im Künbachsgrund ein.

Foto unten Bildquelle HNA.de vom 27.12.2001

Foto unten: Ein Luftbild der BGS Unterkunft Bad Hersfeld (Foto Archiv BGS)

Die Grenzschutzabteilung Mitte 2 Bad Hersfeld wurde zum 1. Januar 1998 aufgelöst und die gesamte Kasernenanlage im Sommer 2004 abgerissen.
Grenzüberwachung im Grenzabschnitt der GSA Mitte 2 Bad Hersfeld in den 80er Jahren (Quelle BGS)
Grenzdienst einer Einsatzabteilung:
Der Grenzabschnitt der GSA Mitte 2 Bad Hersfeld beginnt an der Straße Hönebach/ Großensee (Grenzabschnitt 35d) und endete an der Straße Weißenborn/ Groß-burschla (Grenzabschnitt 33a) und hat eine Länge von ca. 72,4 km.
Der Auftrag „Schutz der Grenze und des Bundesgebietes, Gefahrenabwehr im grenzpolizeilichen Sinne“ ist primäre Aufgabe des Bundesgrenzschutzes. Die gesetzliche Festlegung ist im BGS-Gesetz von 1972 im § 1 Nr. 1 und § 2 nach-zulesen. Danach umfasst der Grenzschutz:
1. die polizeiliche Überwachung der Grenzen,
2. die Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs einschließlich der Beseitigung von Störungen und der Abwehr von Gefahren, die ihren Ursprung außerhalb des Bundesgebietes haben,
3. im Grenzgebiet bis zu einer Tiefe von 30 km die Beseitigung von Störungen und die Abwehr von Gefahren, die die Sicherheit der Grenzen beeinträchtigen.
Die zweite Aufgabe wird vorrangig durch den Grenzschutzeinzeldienst an den Grenzübergangsstellen wahrgenommen. Soweit die Grenze außerhalb der Übergangsstellen betroffen ist („Grüne Grenze“), ist die örtliche Einsatz Grenzschutzabteilung zuständig.
Grenzschutzaufgaben nach dem BGSG sind per Rechtsverordnung auch dem Zoll übertragen. Insoweit üben die Grenzschutzbehörden die Fachaufsicht aus. Einen Sonderfall bildet die Bayerische Grenzpolizei als einzige eines Bundeslandes.
Die polizeiliche Grenzüberwachung umfasst u.a. die Aufklärung des Einsatzes der DDR-Grenztruppe und das Feststellen von Veränderungen an den Grenzsperr-anlagen.
Auch die Hinweise auf den eigentlichen Grenzverlauf durch Aufstellen von Hin-weisschildern und Grenzpfählen sowie die Information von Besuchern, meistens in Form von Einweisungen und Führungen, sind ständige Aufgaben. Verantwortlich für diese Maßnahmen ist die Grenzschutzabteilung. Die Umsetzung dieser Aufgaben er-folgt im Sachgebiet Sicherheit. Von hier werden 3 Grenzstreifen in 24h und Sonder-streifen eingesetzt. Bei Zwischenfällen sollen sie vor Ort die notwendigen Maß-nahmen treffen und ggf. Dokumentation vornehmen oder veranlassen. Beobachtungsergebnisse der Streifen, ergänzt durch Beobachtungen aus der der Überwachung mit Hubschraubern (in der Regel vom Typ Alouette) und von anderen Behörden, Grenzbewohnern oder auch Besuchern werden täglich gesammelt, aus-gewertet und in einer Lagemeldung zusammengefasst, die dem Grenzschutz-kommando bis 08.00 Uhr des folgenden Tages, vorgelegt wird. Daraus ergibt sich ein geschlossenes, sich aber ständig verändertes Lagebild.
Das Interesse an den Verhältnissen beiderseits und an der Grenze ist sowohl im In- als auch im Ausland steigend. So waren in den letzten Jahren im Schnitt 13.000 Besucher jährlich bei der Abteilung Bad Hersfeld zu verzeichnen. Eine Führung umfasst i.d.R. einen 1 ½ – stündigen Vortrag im Informationsraum der Abteilung und eine anschließende Besichtungsfahrt an die Grenze (Autobahn bei Obersuhl, Autobahn bei Wommen und Brücke vor Lauchröden).
Im Laufe der Jahre hat sich die Grenzbevölkerung zwar immer noch nicht mit der Grenze und der unmittelbaren Trennung zusammengehörender Gebiete abgefunden, man muss jedoch mit dieser Situation leben und hat sich arrangiert.
Auch für den BGS hat sich im Laufe der Zeit das Aufgabengebiet an der Grenze verändert. Eine Durchlässigkeit wie in den ersten Jahren ist nicht mehr gegeben, vieles hat sich im Verhältnis zur DDR eingespielt. So gibt es seit dem Grundlagen-vertrag 1972 den „kleinen Grenzverkehr“ und die Möglichkeit, z.B. über den Grenz-informationspunkt 9 am Grenzübergang Herleshausen/Wartha mit der DDR not-wendige Informationen auszutauschen. Trotzdem kommt es immer wieder zu Ereignissen an der Grenze. Hier einige Beispiele:
– Nichtbeachtung des Grenzverlaufes durch Landwirte, indem Gras über die Grenzlinie abgemäht, über diese Linie gepflügt oder beim Pflügen oder Ernten DDR-Gebiet befahren wird. Stellenweise wird auch Schutt bzw. Abfall auf DDR-Gebiet abgeladen,
– Nichtbeachtungen des tatsächlichen Grenzverlaufes durch Besucher, die der irrigen Ansicht sind, der Geländestreifen zwischen den Grenzsteinen und dem Metallgitterzaun sei „Niemandsland“ oder Bundesgebiet,
– Führer von Luftfahrzeugen orientieren sich an der Autobahn, verwechseln die A7 mit der A4 und gelangen so bei Obersuhl in die DDR. Einige bemerken ange-sichts der Sperranlagen der DDR ihren Irrtum und können zurückkehren, andere werden durch Luftfahrzeuge der DDR zur Landung gezwungen. Letztere sind in der Vergangenheit nach Befragung wieder in die Bundesrepublik entlassen worden. Ihr LFZ konnten nach Zahlung einer erheblichen „Gebühr“ am Grenzübergang Herleshausen/Wartha wieder abgeholt werden.
– Rückgabe von Fluchtfahrzeugen, Nutzvieh o.ä. an die DDR nach vorheriger „Grenzüberschreitung“,
– Verletzung des Luftraumes der Bundesrepublik durch Luftfahrzeuge der DDR oder Sowjets (meist Militärhubschrauber vom Typ MI 2, MI 8 oder MI 24),
– Schadensfälle durch Flächen- oder Waldbrände, Gewässerverunreinigungen, Überschwemmungen,
– Versuche des Demontierens von Emblemen an Grenzsäulen der DDR oder Besprühen der Sperranlagen mit Farbe,
– „Besetzen“ von DDR-Gebiet durch Demonstranten und
– Grenzgänger Ost-West (Flüchtlinge) oder auch in Einzelfällen West – Ost.
In all diesen Fällen werden dann auch die Beamten des Sachgebietes I/S der ‚Abteilung für Ermittlungen und Dokumentation zusätzlich zur Streife tätig. Für diese Zwecke stehen Foto- und Videogerät zur Verfügung; Filme werden im eigenen Labor entwickelt und ausgewertet. Die leider von Zeit zu Zeit vorkommenden Diebstähle von Grenzhinweisschildern und –pfählen werden ermittelt und bis zur Abgabe an die Staatsanwaltschaft bearbeitet. Hier besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Landespolizei.
Auch Grenzkommissionsangelegenheit werden auftragsgemäß erledigt. Die durch die gemeinsame Kommission veranlassten Arbeiten, wie z.B. Setzen neuer Grenzsteine, Neuaufbringen von Fahrbahnmarkierungen, Ausbaggern von Fluß- oder Bachläufen, Bisambekämpfung an der Werra usw. werden vom Sachgebiet I/S überwacht. Über die Kommission wird auch Beschwerden der DDR, z.B. wegen Nichtbeachtungen des Grenzverlaufes nachgegangen und dann berichtet.
Die Grenzstreife ist das eigentliche Organ der Grenzüberwachung. Beim BGS besteht sie regulär aus dem Streifenführer, 2 Posten und dem Kraftfahrer. Sie erhält einen schriftlichen Auftrag, den Streifenbefehl, ist ausgestattet mit Kfz (VW-Kombi) mit Funk (2m FuG 6a und FuG 9 und 4m Fug 7a) und mit Pistole (P1), Maschinen-pistole (MP5) und Gewehr (FN) bewaffnet. Normalerweise befindet sie sich 7 – 8 Stunden im 72,4 langen Grenzabschnitt. Der Grenzabschnitt der GSA Mitte 2 Bad Hersfeld ist nach Norden verschoben, nahe an unserer Nachbarabteilung Eschwege herangereicht. Daraus ergeben sich für die Streifen zum Teil lange Anfahrtswege über Die BAB 4 oder B 27 in den Grenzabschnitt. Eingriffsmöglichkeiten und Voraussetzungen für die Polizeivollzugsbeamten sind im BGS-Gesetz festgelegt, die Durchführung von Maßnahmen bis hin zum Schusswaffengebrauch ist im Verwaltungsvollstreckungsgesetz und im Gesetz über den unmittelbaren Zwang geregelt. Darüber hinaus können sich bei strafbaren Handlungen noch Zuständigkeiten aus der Strafprozessordnung ergeben. Für Einzelfälle ist die Streife vor Ort, was die rechtlichen Voraussetzungen sowie Ausstattung und Bewaffnung anbelangt, voll handlungsfähig. Bei größeren Er-eignissen und Zwischenfällen kann jederzeit eine4 Verstärkung durch Bereit-schaftskräfte aus der Abteilung erfolgen.
Statistik für 1988:
1.200 Regel- und Sonderstreifen
4.400 Polizeivollzugsbeamte eingesetzt
35.200 Dienststunden geleistet
320.000 km gefahren
Zusammenfassung:
Weit über 40.000 Grenzstreifen wurden von 1963 bis 1989 vom BGS allein aus der Abteilung Bad Hersfeld gefahren. Mit dieser andauernden Präsenz wurde der Bevölkerung im Grenzraum auch Sicherheit und Hilfe vermittelt. Nach jeder Streife wurde der Streifenbericht beim Sachgebiet I/S ausgewertet. Veränderungen an Grenzsperranlagen und alle grenzrelevanten Erkenntnisse wurden notiert und zum Teil fotografisch verglichen. Die Angaben wurden dann dem Grenzschutzkommando in Kassel (Zentrale in Hessen) übermittelt. Dort wurden die Meldungen aus den Grenzschutzabteilungen in Hessen zusammengefasst und an viele Stellen und Behörden in Deutschland übermittelt, um immer ein aktuelles Bild von der Lage im Grenzraum zur DDR zu haben. Die Geschichte der Grenzstreifen ging mit dem Fall der Mauer und dem Sturz der Diktatur in der DDR zu Ende. Die letzte
Grenzstreife der Abteilung Bad Hersfeld fuhr am 30. Juni 1990. Ab 01.07.1990 wurden die Kontrollen an der innerdeutschen Grenze eingestellt.