Erinnerungslandschaft der Region im nördlichen Hessen in der Zeit des Kalten Krieges von Marburg, Stadtallendorf und Neustadt bis Hann.Münden und Göttingen und von Eschwege und Bad Hersfeld bis Bad Arolsen und Korbach
Das Großmanöver „Black Cordoba“ der belgischen Armee mit über 8000 Soldaten und insgesamt 2500 Rad-und Kettenfahrzeugen und 20 Hubschraubern lief vom 06. Sept. bis 10. Sept.1971 vorwiegend in den Landkreisen Kassel, Fritzlar-Homberg, Wolfhagen, Frankenberg, Ziegenhain, Alsfeld, Marburg, Dillenburg, Biedenkopf, Gießen und Wetzlar.
Die Wittich-Kaserne wurde 1956 für kurze Zeit zum ersten Stationierungsort des aus dem BGS gebildeten Stabes der 2.Grenadierdivion der bereits 1957 nach Giessen umzog.
Bild Kaserneneinfahrt der Wittich-Kaserne (Bild copyright S.Walter).
Ab 1957 bis 1992 war die Kaserne Heimat des Panzergrenadierbataillons 42 (PzGrenBtl) .
Erste Vereidigung in der Wittich-Kaserne 1957
Krankenkraftwagen (KrKw) vor dem Gebäude des SanZentrum 407 Wittich-Kaserne, Foto S.Walter
Folgende weitere Einheiten/Dienststellen waren in Wittich-Kaserne stationiert:
Zahnarztgruppe 407/1
Fahrschulgruppe
Mehr Informationen über das PzGrenBtl 42 findet man hier:
Nach 1945 dienten die nicht durch Bomben zerstörten Gebäude amerikanischen Einheiten als Unterkunft (Wilson-Barracks) bis vermutlich 1956. Die Chronik der Belegung:
1947-1949 D.P.Camp UNRRA (UN)
1948: Hess. Rundfunk Studio Kassel
1956: Übernahme durch die Bundeswehr mit Feldjägerbataillon IV, der Mittleren Feldzeug Instandsetzungskompanie 543 und dem Kreiswehrersatzamt Kassel
1957-1960: Gesamtrenovierung
1960: Versorgungsbataillon 46
Mittlere Instandsetzungskompanie 2
1964: Außenstelle MAD-Stelle 42
1964: Panzerpionierkompanie 40
1972: Versorgungsbataillon 2
1975: Nachschubbataillon 2
1976: Instandsetzungskompanie 340
1981: Instandsetzungskompanie 60
1986: 3./Instandsetzungsbataillon 2
Hauptnutzer der Graf-Haesler-Kaserne war bis zur Auflösung des Btl 1994 das
Nachschubbataillon 2
Darstellung der zeitlichen Entwicklung VersBtl 2 – NschBtl 2
Luftbild der Graf-Haesler-Kaserne Kassel
(Foto aus Archiv Pressestelle 2.PzGrenDiv). Hier war zuletzt das Nachschubbataillon 2 und die 3.Kp Instandsetzungsbataillon 2 stationiert. Die militärische Nutzung der Graf-Haeseler-Kaserne endete am 01.04.94.
Die Hindenburg-Kaserne wurde, wie auch Wittich- und Lüttich-Kaserne im Zuge großer Kasernenbaumaßnahmen in den Jahren nach 1935 erbaut. Der Name führte auf den ehemaligen Reichspräsidenten Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg zurück. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Kaserne zunächst von zivilen Einrichtungen wie durch ein Amtsgericht und ein Landgericht belegt. Am 1. Juni 1962 verlegte die PzPiKp 40 von Hann.Münden zur Zwischenstationierung nach Kassel in die Hindenburg-Kaserne, und am 20. Juni 1964 in den endgültigen Standort Graf-Haeseler-Kaserne. Ende der 60iger Jahre wurde das neu aufgestellte Ausbildungsbataillon 59 Nutzer der Kaserne. Nach zwei Jahren wurde das Bataillon wieder aufgelöst. 1971 zog das Flugabwehrbataillon 2 von Fritzlar nach Kassel in die Hindenburg-Kaserne ein.
Flugabwehrbataillon 2 / Flugabwehrregiment 2
Das Flugabwehrbataillon gliederte sich wie folgt:
Bild unten: Luftbilder Hindenburg-Kaserne Eugen-Richter-Straße (Foto aus Archiv Pressestelle 2.PzGrenDiv)
Bild unten die Einfahrt der Hindenburg-Kaserne (Bildnachweis Pressestelle 2.PzGrenDiv).
Luftbild aus dem Jahr 1991
Bilder aus der Zeit des Flugabwehrbataillon 2 in der HBK:
Foto unten: Tag der offenen Tür in der HBK, im Vordergrund das militärgeschichtliche Exponat des Bataillons, eine 20mm Kanone, aufgestellt gegenüber der Wache neben dem Flaggenmast.
Nachfolgende Fotos wurden aus dem Fenster des Unterkunftsgebäudes der 5./FlaBtl 2 aufgenommen und zeigen Schwerlasttransporter SLT 50-2 der 5./InstBtl 2 beim Abtransport von Großgerät aus der Hindenburg Kaserne in die Heimatstandorte nach einem Tag der offenen Tür im Sept. 1976. Fotos copyright Peter Hoß
Umgliederung des Flugabwehrbataillon 2 zum Flugabwehrregiment 2 (FlaRgt)
Am 23.Mai 1979 wurde das Bataillon umgegliedert zum Regiment, die neue Bezeichnung lautete Flugabwehrregiment 2. Im Oktober 1979 übernahm das Regiment die ersten neuen Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD. Bild unten: Die ersten beiden FlakPz GEPARD treffen in der Kaserne ein. (Bildnachweis: Pressestelle 2.PzGrenDiv).
Das neue Waffensystem erforderte umfangreiche Neubauten. Unter anderem wurde eine Ausbildungshalle und eine Elektronikwerkstatt neu gebaut.
Bilder des Flugabwehrkanonenpanzers GEPARD, hier ein FlaPz der 2.Batterie FlaRgt 2. Die Fotos hat uns Herr Walter aus Kassel zur Verfügung gestellt.
Ein besonderes Ereignis in der Hindenburg-Kaserne im Jahr 1979
Manöver 1983
Das Flugabwehrregiment marschiert im Sept. 1983 über Druseltalstraße und Kohlenstraße zur Teilnahme als Leitungstruppe ROT an der Heeresübung Wehrhafte Löwen zum einehmen der Ausgangslage in das Übungsgebiet im Raum zwischen Hessisch-Lichtenau und Rotenburg/Fulda. Alle Fotos copyright S.Walter Kassel. Die Aufnahmen entstanden in Höhe der Brücke über die Bahn.
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1993/1994
Am 24. September 1993 wird das Flugabwehrregiment 2 außer Dienst gestellt – Ende März 1994 ist das Regiment aufgelöst und abgewickelt – Die Hindenburg-Kaserne steht leer, die Liegenschaft wird an das Bundesvermögen des Bundes zurückgegeben.
Der obere Teil der Jäger-Kaserne (Bosestraße 7) war ab 01.10.1959 Standort der Panzergrenadierbrigade 5 (PzGrenBrig 5) als Zwischenstationierung bis zum Umzug 1961 in die fertiggestellte Dörnberg-Kaserne Homberg/Efze.
Foto unten: Das als Stabsgebäude genutzete Gebäude der Panzergrenadierbrigade 5 (PzGrenBrig 5) im oberen Teil der Jäger-Kaserne Bosestraße 7 (Bildnachweis: entnommen aus Chronik PzGrenBrig 5).
Im Okt.1961 bezog der TV Stab IV/D des Teritorialheeres dieses Gebäude und wurde am 01.April 1963 umbenannt in Verteidigungsbezirkskommando 44 (VBK).
In der Jäger-Kaserne waren mit Stand 1989 folgende Einheiten /Dienststellen stationiert:
Stab (gekadert) / Stabskompanie VBK 44 (GerEinh) Stabsoffizier für Reservistenangelegenheiten bei VBK 44 Verbindungsorganisation alles GerEinh): Verbindungskommando (NATO) 44/1 Verbindungskommando (NATO) 44/2 Verbindungskommando (ZivBeh) 44/01 Fernmeldezug 44 (GerEinh) Infrastruktur- und Bauinstandsetzungsgruppe 7044 (GerEinh) Pionierdienstgruppe VBK 44 mit unterstellten 17 Wallmeistertrupps
Standortdienstgruppe Kassel
4. Kompanie Feldjägerbataillon 740
Heeresmusikkorps 2
Verteidigungsbezirkskommando 44
Aufgaben des VBK:
Das VBK 44 war eine KdoBehörde des Territorialheeres, abgekürzt TerrH. Es wurde als eine eigenständige militärische Organisation für die nationale nicht in die NATO integrierte Landesverteidigung (territoriale Verteidigung) der Bundesrepublik Deutschland aufgestellt. 1969 wurde die territoriale Verteidigung in das Feldheer integriert. Hauptaufgaben für das Territorialheer waren das Aufrechterhalten der Operationsfreiheit, insbesondere der NATO Streitkräfte, Unterstützungsaufgaben und die logistische Unterstützung der eigenen und verbündeten Streitkräfte auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland, Sichern und Schützen des rückwärtigen Raumes mit wichtigen militärischen und zivilen Objekten.
Die Pionierdienstgruppe des VBK 44 und die Wallmeistertrupps
Mit insgesamt 17 Wallmeistertrupps verfügte das VBK 44 über die größte Anzahl an Wallmeistern im Bereich des Territorialheeres. Die Trupps wurden geführt vom PiStOffz in der PiDstGrp des VBK`s und eingesetzt für die Überwachung der Sperranlagen im gesamten VB 44. Der Hauptbereich der Sperren lag entlang der innerdeutschen Grenze vom südlichen Harz bis in die Rhön ostwärts von Fulda. Die Wallmeistertrupps waren ausgestattet mit einem handelsüblichen PKW Typ VW T2,T3 und einer besonderen Zusatzausstattung für den Einsatz, siehe die nachfolgenden Fotos (Copyright Carsten Heide).
Das nachfolgende Foto wurde etwa 1965 aufgenommen. Es zeigt belgische Pioniere aus Kassel beim befüllen eines Straßensprengschachtes in der Nähe von Reinhardshagen (Bildquelle WilRec belg.Pioniere).
Das nachfolgende aktuelle Foto zeigt den letzten und einzigen Wallmeistertrupp des Landeskommando Hessen aus Wiesbaden bei der Kontrolle eines Straßensprengschachtes. (Quelle: Landeskommando Hessen/Höchner)
Dieser Wallmeistertrupp hat heute die Aufgabe im Zuge der Sorgfaltspflicht, die die Bundesrepublik Deutschland gegenüber den Baulastträgern hat, sämtliche vorbereiteten Sperren aus der Zeit des Kalten Krieges zu überprüfen. Dazu gehören somit auch alle Straßensprengschachtanlagen, Ersatzübergangsstellen für Kriegsbrückenschlag oder Brücken, die zur Sprengung vorbereitet sind im ehemaligen Verteidigungsbezirk 44. Wenn es eine Verkehrsgefährdung gibt, dann werden sofort Maßnahmen eingeleitet, so dass die Sperre wieder hergerichtet beziehungsweise zurückgebaut wird und keine Verkehrsgefährdung vom Sperrobjekt mehr ausgeht.
Der untere alte Teil der Jäger-Kaserne mit Sitz des Kreiswehrersatzamtes Kassel
Nach Räumung durch die belgischen Streitkräfte übernahm die Bundeswehr die Kasernenanlage. Hauptnutzer der Lüttich-Kaserne war ab 1974 das Divisionskommando der 2. Panzergrenadierdivision mit Stab und Stabskompanie.
Aus Marburg nach Kassel verlegt, zieht am 8. April 1974 der Stab mit der Stabskompanie 2.Panzergrenadierdivision in die Lüttich-Kaserne ein.
(Foto Bildnachweis: Bericht in der HNA Kassel vom April 1974)
Die Standorte der 2.Panzergrenadierdivision- Quelle: Erinnerungsbuch 2.PzGrenDiv 1962
Folgende Kommandobehörden/Truppenteile und Dienststellen waren mit Stand 1989 in der Lüttich-Kaserne untergebracht:
Stab Panzergrenadierdivision und Stabskompanie
Stab Artillerieregiment 2 und Stabskompanie
Stab Instandsetzungsbataillon 2 und 1./Instandsetzungsbataillon 2
Panzerjägerkompanie 40
Nachschubausbildungskompanie 7/2
und im angrenzenden Bereich die Bundesfachschule Kassel und die Bundeswehrfachschulkompanie
1979
Am 17. Dezember 1979 wurde das Instandsetzungsbataillon 2 mit Stab und 1.Kompanie aus GIESSEN nach KASSEL Lüttich-Kaserne verlegt, siehe angehängte Pressemeldung aus der HNA Kassel vom 18.12.1979
Kurz- Chronik des InstBtl 2
1981
Im Dezember 1981 verließ die Panzerbrigade 6 mit Stab und Stabkompanie die Lüttich-Kaserne und verlegte in den neuen Standort HOFGEISMAR. Die freiwerdene Unterkünfte wurden nun vorbereitet für die Veerlegung des Artillerieregimentes 2 aus MARBURG nach KASSEL. Angefügt Pressemeldung in der HNA Kassel vom 07.12. 1981
1982
Am 19. Januar 1982 verlegte das Artillerieregiment 2 aus MARBURG mit Stab und Stabsbatterie nach KASSEL in die Lüttich-Kaserne. Damit wurde KASSEL wieder ein Standort der Artillerie. Siehe angehängte Pressemeldung der HNA Kassel vom 20.01.1982
Von 1952 bis 1969 wurde die Kaserne Noordvaart in Kassel Frankfurter Straße von belgischen Einheiten genutzt, heute Unterkunft der Bereitschaftspolizei.
1952-1960 – Pionierbataillon 6è „genie“
1960-1964 – 67.Pionierkompanie
1960-1969 – Cie Du Genie`
Bilder unten angefügt„die Nordvaart Kaserne“ zur Zeit der Nutzung durch die belgische Armee
Nachfolgend einige seltene Farbaufnahmen der Fahrzeugausstattung und Gebäuden des 6 Bn Genie BE im Kwartier Nordvaart in Kassel Frankfurter Straße. Die Aufnahmen wurde etwa 1958 aufgenommen.
1953-1970 Stationierung des belgischen Panzeraufklärungsregimentes „2de Jagers te Paard“in der de Gete Kaserne -Kwartier de gete- Eugen-Richter-Kaserne.
Das nachfolgend abgebildete Wappenschild erinnert heute an die Einheit auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne.
Fotos: Die nachfolgenden Fotos, aufgenommen zwischen 1968/1970 haben uns die Kameraden der 2.te jagers te paard freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
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Einige Pressemeldungen in der Hessischen Allgemeinen Zeitung aus der Zeit der Belgier in Kassel
Weitere Informationen und Bilder vom Dienst der Soldaten im kwartier de gete findet man hier, nachfolgenden Text anklicken
1952 fand in Nordhessen das erste kombinierte amerikanisch-französische Herbstmanöver „ROSENBUSCH“ statt. Angefügt Pressemeldungen der Hessischen Nachrichten aus dem Jahr 1952. An der Übung nahmen amerikanische und französische Truppen teil.