Erinnerungslandschaft der Region im nördlic–Hessen in der Zeit des Kalten Krieges von Marburg, Stadtallendorf und Neustadt bis Hann.Münden und Göttingen und von Eschwege und Bad Hersfeld bis Bad Arolsen und Korbach —– Ein feedback wäre schön!
Am 11. November 1959 gab es den ersten Spatenstich zum Bau der Burgwald-Kaserne, Baukosten von 20 Millionen Mark waren veranschlagt. Im Hochsommer 1960 liefen die Bauarbeiten voll an, die Ringstraße und die Kanalisation wurden angelegt, ab dem 6. Juni ging es an die Hochbauten, und im August begann der Bau der Wasserleitung von der Bahnhofstraße zur Kaserne. Am 22. Juni 1961 war Richtfest für die Wirtschafts- und die Verwaltungsgebäude, am 17. November folgte das Richtfest für die Truppenunterkünfte, das Sanitätsgebäude und das Heizzentrum.
Bild unten: Die Burgwald-Kaserne im Juni 1962 (Bildnachweis: Foto: Archiv Waldeckische Landeszeitung)
Am 1. Juni 1962 zogen die ersten Soldaten des Fernmeldebataillons 320 in noch nicht fertiggestellte Kaserne ein. Diesen folgte kurz darauf das Vorkommando des Raketenartilleriebataillons 22. Die Bauarbeiten liefen vielerorts noch. In den ersten Monaten war viel Improvisation erforderlich.
Auf dem historischen Obermarkt in Frankenberg (siehe Foto unten) erfolgte am 18. Juli 1962 mit einem feierlichen Appell die offizielle Übergabe der neuen Burgwaldkaserne an die Soldaten des Raketenartilleriebataillons 22 und des Fernmeldebataillons 320. Frankenberg präsentierte sich nun stolz als Garnisonstadt. Foto: Sammlung Völker
Am 30. April 1965 wurden die neuen Truppenfahnen der beiden Frankenberger Bataillone beim Kommandeurwechsel des Raketenartilleriebataillon 22 vorgestellt, siehe nachfolgenden Zeitungsbericht der Frankenberger Presse.
Pressespiegel 50 Jahre Bundeswehr in FRANKENBERG in der Hessischen Allgemeinen HNA vom 14.04.2012
Heute ist in der Burgwald-Kaserne das Bataillon Elektronische Kampfführung 932 (EloKaBtl 932), stationiert.
Es ist ein Verband der Fernmeldetruppe EloKa der Bundeswehr. Bis 2002 gehörte dieser Verband zum Heer, seitdem zur Streitkräftebasis.
Geschichte Im Juni 1962 wurde aus verschiedenen Fernmeldeeinheiten in der neugebauten Burgwaldkaserne das Fernmeldebataillon (EloKa) 320 aufgestellt. Die Frankenberger Soldaten arbeiteten sowohl mit den stationären Anlagen in Frankenberg als auch mobil nahe der deutsch-deutschen Grenze. In den 1990ern wurde der Verband zum Fernmelderegiment 320 umgegliedert und 2003 in das Bataillon Elektronische Kampfführung 932 überführt. Im gleichen Jahr wurde der Verband von der Association of Old Crows, einem Fachverband für Elektronische Kampfführung, als bester militärischer Truppenteil dieser Fachrichtung ausgezeichnet. Am 25. Oktober 2011 verkündete Verteidigungsminister de Maizière, dass der Standort Frankenberg (Eder) erhalten bleibt und im Rahmen der Bundeswehrreform lediglich die Anzahl der Soldaten von rund 1000 auf 700 reduziert werden soll, wobei es sich größtenteils um Wehrdienstleistende handelt. Zudem sollen mehrere Millionen Euro in die Sanierung und Modernisierung des Standorts investiert werden. Am 23. Juni 2012 feierte die Burgwaldkaserne ihren 50. Geburtstag.
Am 14./15. März 1960 wurde der Truppenstandort in Wolfhagen bezogen. Die durch Herauslösung der 2.Kp des Panzerjägerbataillons 2 in Marburg aufgestellte Panzerjägerkompanie 50 sowie das Panzerbataillon 54 aus Wetzlar wurden in die neugebaute Kaserne auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik verlegt. Damals war die Bundeswehr im Aufbau. Der Standort Wolfhagen war nur 100 Kilometer von der Grenze zur DDR entfernt und insofern ein strategisch attraktiver Standort. Am 5. April 1960 wurde der Kasernenkomplex an die Bundeswehr übergeben.
Die Geburtsstunde des Panzerbataillon 54 war das Jahr 1959. Es wurde aufgestellt am Standort Wetzlar durch Teilabgaben aus dem PzBtl 15. Die weitere Aufstellung erfolgte ab April 1960 am neuen und endgültigen Standort Wolfhagen.
Aus der Chronik des Standortes
1960
Die ersten Nutzer der neuen Kaserne in Wolfhagen wurden das PzBtl 54 und die PzJgKp 50.
Am 05. April 1960 erfolgte in einem Feierlichen Appell die formale Übernahme der neu erbauten Kaserne im technischen Bereich vor dem angetretenen Panzerbataillon 54 (Bildnachweis: Fotos aus Chronik PzBtl 54/64).
Anmarsch zum AppellAntreten im technischen BereichAbschreiten der Front durch den Befehlshaber im Wehrbereich IV Brigadegeneral Herrmann
Soldaten des PzBtl 54 helfen die gefährdete Ernte im Wolfhager Land zu retten.
Ende 1960 schuf sich das Panzerbataillon 54 ein eigenes Bataillonswappen, das einen durch ein Hufeisen springenden schwarzen Wolf zeigt, der auch Teil des Wolfhager Stadtwappens ist. Damit drückte die Truppe ihre enge Verbundenheit mit der Stadt Wolfhagen aus.
1961
Die Bataillonswerkstatt der 1.Kp PzBtl 54 bei Instandsetzung der Kampfpanzer M 47, die zur Erstausstattung des Bataillons gehörten (Foto copyright Peter Hoß).
1963
• Die Kasernenanlage bekam den Namen Pommernkaserne.
• Der 3. Mai 1968 ging als „Leo-Tag“ in die Geschichte des Panzerbataillons 54 ein. Damals trafen die ersten Kampfpanzer des Typs Leopard 1 und lösten den Kampfpanzer M48 A2 (US Typ) ab.
1968
• Am 15. Oktober wurde das neue Soldatenheim eingeweiht.
1976
• Am 5. August wurde das Panzergrenadierbataillon 341, später umbenannt in 62, in der Pommernkaserne stationiert.
1979
• 1979 wurde das alljährliche Herbstliche Biwak vom Panzergrenadierbataillon 62 aus der Taufe gehoben, bei dem in den Folgejahren bis zu 10 000 Besucher auf das militärische Areal strömten.
1981
• Am 1. Oktober wurde das Panzerbataillon 54 in 64 umbenannt.
Ehemalige Einheiten am Standort Wolfhagen
lm Laufe der Jahre 1959 bis 1983 waren verschiedene Einheiten am Standort Wolfhagen bis zur Verlegung an den jeweils endgültigen Zielstrandort stationiert.
Anfang 1960 wurde in Wolfhagen die 2. Batterie des Artilleriebataillons 22 aufgestellt. Die Batterie war mit dem Waffensystem „Honest John“ ausgerüstet war. Dies Kampfentfernung des Feldraketenwerfers betrug ca. 40 km betrug, Die Rakete konnte mit einem herkömmlichen als auch mit einem nuklearen Gefechtskopf verschossen werden. Die Einheit blieb bis zum 30.06.1962 am Standort, bevor sie nach Frankenberg verlegt wurde. Besonderer Beliebtheit im Wolfhagener Land erfreute sich die Batterie, da sie mit ihrem 27-Tonnen-Kran, ihrer Planierraupe und ihrem Baugerät bei Behörden und Privatfirmen des öfteren als Unfallhelfer fungierte.
Die Garnison beheimatete in dieser Zeit noch eine weitere Artillerieeinheit, das 6. /Raketenartilleriebataillon 350. Diese Batterie wurde am 2. Mai. 1963 in Wolfhagen aufgestellt und am 1. Juli 1966 nach Montabaur verlegt. Die 6./ war mit der Rakete „Sergeant“ ausgerüstet. Die Kampfentfernung dieses Waffensystems betrug 120 km.
Ausbildungskompanien (AusbKp)
Auch verschiedene Ausbildungskompanien (AusbKp) waren am Standort Wolfhagen stationiert. Deren Aufgabe bestand darin, Rekruten während der dreimonatigen allgemeinen militärischen Grundausbildung auszubilden. Die AusbKp 8/2 war von Oktober 1961 bis zu ihrer Verlegung am 1_Apri1 1976 nach Schwarzenborn, in Wolfhagen. Von Anfang 1962 bis 30. November 1962 befand sich die AusbKp 14/2 in Wolfhagen, bevor sie nach Hessisch-Lichtenau verlegt wurde. Die AusbKp 17/2 bildete von September 1962 bis Anfang Juli 1966 in Wolfhagen Rekruten aus. Danach wurde Mengeringhausen ihre militärische Heimat.
Panzerjägerkompanie 50 (PzJgKp)
Die PzJgKp 50 wurde 1960, fast zeitgleich mit den „Wölfen“, nach Wolfhagen verlegt. Die am 1 April 1959 aufgestellte Kompanie stammte mit Masse aus der 2. Kp des Panzerjägerbataillons 2 in Marburg. Die Erstausstattung der Kompanie war der leichte Kampfpanzer M 41, später dem mittleren Kampfpanzer M47 und M48A2 aus US-Produktion. 1962 erfolgte eine teilweise Umrüstung auf den Raketenjagdpanzer SS 11 auf dem Schützenpanzer HS 30. 1967 wurde der neuentwickelte Kanonenjagdpanzer mit 90mm Kanone aus deutscher Produktion das Hauptwaffensystem der Kompanie. Als weitere Ausstattung folgte 1968 der Raketenjagdpanzer 2 mit dem Waffensystem HOT.
1975 erfolgte die Umbenennung in Panzerjägerkompanie 341. Im Dezember 1980 endete die Stationierung in Wolfhagen mit der Verlegung nach Mengeringhausen und der gleichzeitigen Umbenennung in PzJgKp 60.
Panzergrenadierbataillon 341 / 62 (PzGrenBtl)
Am 1. August 1976 wurde das ein Jahr zuvor aufgestellte Panzergrenadierbataillon 341 von Stadtallendorf nach Wolfhagen verlegt. Dieses Bataillon gehörte zur Panzerbrigade 6 in Hofgeismar. Bereits 1977 absolvierte das Bataillon seinen ersten Truppenübungsplatzaufenthalt im kanadischen Shilo. Die 2. Kompanie wurde 1980 aus dem PzGrenBtl organisatorisch herausgelöst und im Einsatzfall sowie bei besonderen Übungsvorhaben dem Panzerbataillon 61 unterstellt. Im Oktober 1981 erhielt das Grenadierbataillon einen neuen Namen und ein neues Wappen. Das Bataillon trug von nun an die Bezeichnung PzGrenBtl 62.
Im neuen Wappen sind drei Eichenblätter dargestellt, die den Wolfhager Stadtwald dokumentieren sollen. Auch die beiden Wolfsangeln symbolisieren die Verbundenheit mit der Region Wolfhagen. Das wichtigste Großgerät des Bataillons war der Schützenpanzer Marder.
In der Wolfhager Garnison dienten auch Nachschubtruppenteile. Verlegt vom Standort Giessen nach Wolfhagen versorgte vom 01.10.1984 an die 3. Kompanie (Mat) des Nachschubbataillons 2 (NschBtl) aus dem Standort WOLFHAGEN die Truppenteile der 2. Panzergrenadierdivision.
Diese Kompanie war eine sogenannte dab Einheit, d.h. direktanforderungsberechtigt in der Depotwirtschaft der Bundeswehr. Mit 130 Soldaten und bis zu 10 Zivilbedienstete sicherten die Kp die reibungslose Auslieferung von Werkzeugen, Ersatzteilen, Motoren, Austauschteilen an die Unterstützenden Einheiten (UE) der Brigaden, wie die NschKp 40, 50 und 60 und der 2./NschBtl 2 für die Divisionstruppen.
Das Spektrum dieser notwendigen Ersatzteile (Einzelverbrauchsgüter/Nichtverbrauchsgüter) umfasste dabei bis zu 25.000 Einzelartikel. Angefangen bei der einzelnen kleinen Schraube bis zum kompletten Triebwerksblock z.B. für den Kampfpanzer Leopard. Für die Nachschubkompanie selbst und für die Erfüllung ihres Auftrages errichtete die Bundeswehr in der Pommernkaserne zwei neue Lagerhallen und ein neues Unterkunftsgebäude, Die 3./ NschBtl 2 wurde am 01.04.1993 aufgelöst. Gleichzeitig wurde die 8./ Nachschubbataillon 51 in einer Stärke von 8 Soldaten und 8 Zivilangestellten in Wolfhagen aufgestellt. Diese Einheit übernahm das Material der aufgelösten NschKp 60 aus Fuldatal Rothwesten. Im Ernstfall wäre die Einheit auf 115 Soldaten angewachsen.
Am 31.07.1997 wurde auch die 8. / Nachschubbataillon aufgelöst.
Der Standort wird aufgelöst
Im November 2004 fiel die Entscheidung, den Standort Wolfhagen anlässlich der Verkleinerung der Bundeswehr aufzulösen. Am 13. Oktober 2006 war der letzte Truppenübungsplatz-Aufenthalt in Bergen. Am 21. Mai 2007 verließ der letzte Panzer die Pommernkaserne. Am 11. Juni 2008 traten die Wölfe dann zu ihrem letzten Appell mit Einrollen der Truppenfahne an.
Endgültig geschlossen wurde die Pommernkaserne am 30. Juni 2008. Damit war Wolfhagen nicht länger Garnisonsstadt. Ihr entstand durch die Schließung ein hoher wirtschaftlicher Schaden. Der heimische Einzelhandel erfuhr Einbußen. Zudem war die Kaserne erst von 1995 bis 2004 für rund 15 Millionen Euro saniert worden.
Im Sept. 1961 rücken das Feldartilleriebataillon 55 und der Stab mit Stabskompanie der Panzergrenadierbrigade 5 (PzGrenBrig) in die neu erbaute Kaserne ein.
Bild: Sept. 1961 Einfahrt des Feldartilleriebataillon 55 aus Stadtallendorf kommend mit dem FAUN Geräteträger GT 8/15 und verlasteter Feldhaubitze 105mm in die neu erbaute Dörnberg-Kaserne. (Bildnachweis A.Bender)
Bild unten: Antreten des Bataillons auf dem Ex-Platz, die Fotos zeigen den Einmarsch der 3. Batterie als Fahnenbatterie. (Bildnachweis: Pressestelle 2.PzGrenDiv)
Eine Kurzchronik vom Feldartillerie- bzw. PzArtBtl 55 findet man hier:
bitte das Bataillons-Wappen anklicken!
Stab und Stabskompanie PzGrenBrig 5
Für Stab und Stabskompanie der PzGrenBrig 5 war mit diesem Tag die Zwischenstationierung 1961 in Kassel zu Ende. Zeitgleich mit dem Feldartilleriebataillon 55 folgten die aus Fritzlar verlegte 2.Kompanie (Sanitätskompanie) und die 4. Kompanie (Transportkompanie) des Versorgungsbataillons 56. Zu diesem Zeitpunkt war die für VersBtl 56 vorgesehene Ostpreußen-Kaserne noch im Bau.
Mit Stand 1989 waren folgende Truppenteile/Dienststellen in der Dörnberg-Kaserne stationiert:
Stab und Stabskompanie PzGrenBrig 5
Panzerartilleriebataillon 55 mit 1. /-, 2./-, 3./- und 4. /Batterie
Sanitätsgruppe Homberg
Fahrschulgruppe HOMBERG
Instandsetzungsausbildungskompanie 6/5
Bilder von Ereignissen in Homberg/Efze
Am 18. September 1971 feierte die Garnison Homberg mit einer Waffen- und Geräteschau, einer Feldparade und dem großen Zapfenstreich ihr 10 jähriges Jubiläum.
Foto unten: Feldparade in Homberg zum Garnisonsjubiläum 1971 über die Wallstraße. Das Bild zeigt den Vorbeimarsch des PzArtBtl 55, auf dem Foto eine Panzerhaubitze M109G der 3.Batterie des Bataillons (Foto Copyright P.Hoss)
1971 – 10 Jahre Standort Homberg/Efze – Foto Antreten der Abordnungen aller stationierten Einheiten auf dem Marktplatz mit anschließendem großen Zapfenstreich (Foto Pressestelle 2.PzGrenDiv).
1984 feiert das PzArtBtl 55 sein 25 jähriges Bestehen mit einem zünftigen Biwak und einem Tag der offenen Tür in der Dörnberg-Kaserne. Nachfolgendes Foto zeigt eine Panzerhaubitze M109G der 4.Batterie bei der Waffen-und Geräteschau auf dem ExPlatz der Kaserne, Bildquelle S.Walter.
Gegenüber der Dörnberg-Kaserne lag die Ostpreußen Kaserne. Die Kaserne wurde am 12. Juli 1967 zusammen mit der Namensgebung in Betrieb genommen. Der erste Nutzer der Kaserne war das Versorgungsbataillon 56.
Die Einfahrt der Kaserne aufgenommen im Jahr 2019 (Foto copyright P.Hoss).
Mit Stand 1989 waren folgende Truppenteile/Dienststellen in der Ostpreußen-Kaserne stationiert:
Nachschubkompanie 50
Instandsetzungskompanie 50
Panzerjägerkompanie 50
Verpflegungsstelle HOMBERG
Aus der Geschichte der Kaserne:
Am 12.Juli 1967 wurde die Ostpreußen-Kaserne ihrer Bestimmung übergeben, siehe angefügten Bericht über die Einweihung der Kaserne in Homberg.
Das Versorgungsbataillon 56 wurde mit seinen vier Kompanien, alle jeweils mit speziellen Aufgaben, der erste Hauptnutzer der Ostpreußen Kaserne.
/- Kp Stab und Versorgung
/- Kp Sanitätskompanie
/- Kp Instandsetzungskompanie
/- Kp Transportkompanie (zunächst kurzeitig in der Dörnberg-Kaserne stationiert)
Das nachfolgende Bild aus dem Jahr 2000 zeigt eine Luftaufnahme der Homberger Kasernen. Gelb gekennzeichnet in der Ostpreußen Kaserne der Standplatz des militärgeschichtlichen Objektes, dem Bergepanzer M74..
Bild unten: Die Homberger Kasernen fotografiert mit einem Teleobjektiv vom Turm des Burgberges. Auf dem Foto sind am unteren Rand die Gebäude der Standortverwaltung zu erkennen, darüber von rechts hineinragend der technische Bereich der Ostpreußen-Kaserne und darüber die Dörnberg-Kaserne , erkennbar an den roten Unterkunftsgebäuden. Bildnachweis: copyright P.Hoß)
Die Geschichte des Flugplatzes und der Garnison Fritzlar nach 1945
Von 1945 – 1951 besetzen Amerikanische Truppen die Kaserne am Flughafen in Fritzlar. Bis Ende April 1946 befand sich allerdings auch in einem Teil der Anlage ein Deportiertenlager für sogenannte Displaced Persons, in diesem Fall waen es ehemalige Zwangsarbeiter. Im April 1946 war er noch mit rund 150 Personen belegt. Auch die ehemalige Watter-Kaserne im Norden von Fritzlar wurde von der US Armee besetzt und zum Teil als Depot genutzt.
Ab 1945 befanden sich folgende US Einheiten in Fritzlar
404th, 365th, 366th und 27th Fighter Group
14th US Constabulary Regiment ACR
Luftaufnahme des von der US Army besetzten Flugplatzes Fritzlar aufgenommen etwa 1950. (Bildnachweis webdomain usarmygermany.com)
Bilder vom Flugplatz Fritzlar in der Zeit der amerikanischen Besatzung 1950 (Bildnachweis webdomain usarmygermany.com)
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Von 1951 bis 1956 war die Kaserne am Flughafen das Quartier eines Husarenregimentes der französischen Besatzungsmacht. Die Kaserne trug den Namen „Quartier General Lassalle“
Foto unten: Abbildung der Kaserneneinfahrt am Flughafen in Fritzlar zur Zeit der Stationierung französischer Streitkräfte.
Einige Bilder aus der Zeit der Stationierung der Französischen Armee (Bildquelle Pressearchiv 2.PzGrenDiv).
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Am 14.12.1956 Einzug der Bundeswehr in Fritzlar
Foto unten: Standort Fritzlar – – Bericht in der Presse
Foto unten.: Mit einem Marsch der Truppe durch die Stadt zieht die Bundeswehr in den neuen Standort Fritzlar ein.
Im November 1956 waren bereits die ersten Soldaten der Bundeswehr in der Kaserne am Flugplatz eingetroffen. Es waren Angehörige der Standortkommandantur sowie des Grenadierbataillon 22.
1964 wurde die bisherige „Flugplatz-Kaserne“ in „Georg-Friedrich-Kaserne“ zu Ehren des Feldmarschalls Georg-Friedrich von Waldeck-Eisenberg (1620 – 1692) umbenannt,
Nachfolgendes Foto zeigt die Einfahrt der Georg-Friedrich-Kaserne am 09.09.2018
Folgende Einheiten und Verbände waren auf dem Flugplatz stationiert:
ab Nov. 1956 Standortkommandantur
1956 -1959Grenadierbataillon 22
1959–1961: Panzerartilleriebataillon 2
1960 – 1992 Panzergrenadierbataillon 53
1958 – 1972 Feldjägerdienstkommando
1967 – 1994 Verteidigungskreiskommando (VKK( 441
1961 – 1971 Flugabwehrbataillon 2
1963 – 1967 u. 1979 – 1996 Fernspähkompanie 300
1981–1994: Panzerpionierkompanie 50
1993 – 1996 3./Instandsetzungsbataillon 310
ab 1996 Standortsanitätszentrum
ab 2001 Facharztzentrum
Einheiten, Verbände, Truppenteile und Dienststellen der Heeresflieger ab 1957:
ab März 1957 Flugplatzkommando 842, 844, 845 später Flugplatzkommandantur 742/442
bis 1994 Heeresflugplatzkommandantur 302
Jun. 1957 Heeresfliegerstaffel 812, 813 und 822
Jan. 1958 Heeresfliegerstaffel 2 und 4
1959 Heeresfliegertransportstaffel 102, Heeresfliegerstaffel 5 und später 3./Heeresfliegerbataillon 5
Okt. 1966 – 1971 Heeresfliegerbataillon 2
Okt. 1969 Heeresfliegerinstandsetzungsstaffel 308
1971-1980 leichtes Heeresfliegertransportregiment
Okt. 1979 Heeresfliegerregiment 36
Bilder der in Fritzlar eingesetzten Flugzeug- und Hubschraubertypen
(Bildnachweis: Kennzeichnung auf den Fotos)
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Bilder vom Flughafenbetrieb während der Divisionsgefechtsübung „Sichere Festung“ der 2.Panzergrenadierdivision. Alle Fotos aufgenommen im November 1987
(Bildnachweis: alle Fotos copyright Siegfried Walter Kassel).
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Die Geschichte des Flugplatzes FRITZLAR
Die Dokumentation über die Geschichte des Flugplatzes FRITZLAR findet man hier, bitte Titel Seite anklicken:
Die Bundeswehr in Fritzlar heute
In Fritzlar ist heute das Kampfhubschrauberregiment 36 „KURHESSEN“ stationiert.
Das zur Division Schnelle Kräfte gehörende Kampfhubschrauberregiment 36 „KURHESSEN“ verfügt über sechs Staffeln.
Geschichte
Die Aufstellung des Regimentes beginnt am 2. Oktober 1979 mit dem Gründungsappell durch Oberstleutnant Schnurer mit den 60 Soldaten des Kaders 1. Im Rahmen dieses Regimentsappells wurde die damals neue Aufgabe der Heeresfliegertruppe dargestellt: Kampf aus der Luft zur Unterstützung der bodengebundenen Panzerabwehrkräfte des Heeres. Vier Schwerpunkte verdeutlichten den neuen Auftrag: Die Entwicklung einer Mentalität, weg vom Transport- und Verbindungsflieger, hin zum Kämpfer, dem der Hubschrauber nur Mittel zum Zweck ist – nämlich der Bekämpfung von gegnerischen Panzerfahrzeugen, kein kämpfender Flieger, sondern ein fliegender Kämpfer. Das bewusste Suchen und auf sich nehmen der Duellsituation mit dem Gegner – und das Bestehen dieser Konfrontation im Verteidigungsfall. Ausgestaltung des in vielen Versuchen gefundenen Flugprofils, Tiefflug, ja extremer Tiefstflug bei Wetterlagen bis zu den Minima. Fortentwicklung der Taktischen Einsatzgrundsätze und die Integration des Waffensystems PAH in die Operationsführung der Brigaden und Divisionen des III. Korps zur Verstärkung der Panzerabwehr des Heeres. Am 12. Juni 1986 wurden in Fritzlar die insgesamt 212 PAH der Bundeswehr vom Inspekteur des Heeres, Generalleutnant von Sandrat, an den Oberbefehlshaber der Alliierten Streitkräfte in Europa Mitte, General Chalupa, übergeben. Die NATO-Assignierung der PAH-Regimenter war ein weiterer Schritt der deutschen Heeresflieger nach vorn.
Fliegerische Großereignisse sind den Nordhessen nichts Fremdes. Am April 1987 wurde das Jubiläum 30 Jahre Heeresflieger in Fritzlar gefeiert. Dazu fand am 31. Mai ein internationaler Flugtag mit nahezu 40.000 Besuchern statt. Die drastischen Truppenreduzierungen und neuen Strukturen nach der Wiedervereinigung Deutschlands betrafen den Standort Fritzlar durch Auflösungen, Umgliederungen und Umstationierungen. Das Regiment selbst wurde nach Auflösung des III. Korps in Koblenz und des Heeresfliegerkommandos 3 in Mendig dem IV. Korps in Potsdam unterstellt.
Die Lage Fritzlars in der Mitte der Bundesrepublik und der Auftrag, dem Hubschrauberflugbetrieb als Tankflugplatz, als Drehscheibe zwischen Nord und Süd und jetzt auch zwischen West und Ort zur Verfügung zu stehen, sicherten dem Regiment den Bestand der RADAR – Anflugkontrollstelle in der Flugsicherung und damit den Weiterbestand der Kontrollzone.
Im Jahr 1996 hatte das Regiment seine größte Führungsspanne mit der truppendienstlichen Unterstellung der Heeresfliegerausbildungsstaffeln 8/IV und 8/V, des Standortsanitätszentrums Fritzlar und des Kraftfahrausbildungszentrums Fritzlar. Das gleiche Jahr brachte auch die Übernahme der Funktion als Leitverband für die Krisenreaktionskräfte der Panzerabwehrhubschrauberkräfte des Heeres. Die Aufstellung der Luftmechanisierten Brigade 1 bedeutete 1997 einen erneuten Unterstellungswechsel für das Regiment.
Am 04.Sept. 1961 wurde die erst zum Teil fertiggestellte Harthberg-Kaserne in Treysa von der Bundeswehr übernommen. Mit dem Verlegungsbefehl Nr. 40/61 verlegte das Panzerartilleriebataillon 21 am 21.Sept. 1961 im Landmarsch und im Eisenbahntransport von Fritzlar nach Treysa und bezog dort die neuen Unterkünfte und den technischen Bereich. Dem Bataillon folgte 1961/1962 die 4. und 5.Batterie des Raketenartilleriebataillon 22. Am 07.10.1969 erfolgte dann die Komplettierung des Raketenartilleriebataillons 22 , welches mit Stab 1.-,2.-und 3.Batterie von Frankenberg nach Schwalmstadt/Treysa verlegt wurde.
Mit Aufstellungsbefehl Nr. 409f (H) BMVg vom 13.03.1961 wurde die 5./ArtBtl 22 als Begleitbatterie am 06.04.1961 in NEUSTADT/Hessen aufgestellt. Im November 1961 verlegte die Batterie ebenfalls nach TREYSA.
Am 09. Mai 1962 traf die Masse des 7. US-Artillery-Detachment am Harthberg ein.
Diese Einheit hatte den Auftrag darin, die 2. Panzergrenadierdivision bei der Versorgung mit besonderer Artilleriemunition zu unterstützen. Dabei arbeitete es eng mit dem Artillerieregiment 2 und seinen Bataillonen FeldArtBtl 21 und RakArtBtl 22 in Schwalmstadt/Treysa zusammen.
Einige Fotos aus der Geschichte des Standortes:
Fotos vom Tag der offenen Tür am 12.10.1969 in der Harthberg-Kaserne (copyright U.Schmidt).
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Im Rahmen der Neustrukturierung der Bundeswehr wurden das Artillerieregiment 2, die beiden Artilleriebataillone 21 und 22 und die Begleitbatterie 2 im Jahr 1992 bzw. 1993 aufgelöst. Das 7. US Artillery Detachment verlegte am 25. Juni 1992 zurück in die Vereinigten Staaten.
Die Geschichte der in Schwalmstadt ehemals stationierten Artillerieverbände bewahrt und pflegt der Verein SCHWÄLMER ARTILLERIE e.V. Er nutzt für seine eigene militärhistorische Sammlung ein von der Stadt zur Verfügung gestelltes Gebäude unweit der ehemaligen Wache der Harthberg-Kaserne und die gegenüberliegende Fläche an der Kasernemauer. Dieser „Artillerieplatz“ wurde zu Ehren des verstorbenen Ehrenvorsitzenden als „Günter-Schwarz-Platz“ getauft wurde. Siehe angefügtes Foto(Bildnachweis copyright Peter Hoss, Foto aktualisiert 18.09.18). Das Foto zeigt das Traditionsobjekt eine Feldhaubitze 105mm US Typ M2A1.
Anmerkung: Dieser Geschütztyp gehörte zur Erstausstattung der Bundeswehr ab 1956 und wird bis heute in der leistungsgesteigerten Variante FH 105mm (L) beim WachBtl der Bundeswehr für Salutzwecke verwendet.
Neue Nutzer in der Harthberg Kaserne ab 1996
Im Rahmen der Heeres-Umgliederung von 1996 („Neues Heer für neue Aufgaben“) wurden in der Harthberg-Kaserne Schwalmstadt neu stationiert:
der Stab des neu gebildeten Logistik-Regiments 5 (LogRgt 5) mit StabsKp,
das NschBtl 51 mit der ihm unterstellten 5./NschBtl 52,
das Nachschubausbildungszentrum 50 und die
6. (SGA-)Kompanie des NschBtl 310,
sowie
die Feldjägerausbildungskompanie 700.
Die Auflösung des Standortes
Im Jahr 2005 wurde die Schließung des Standorts beschlossen. Sie wurde Ende 2006 mit der Außerdienststellung der logistischen Einheiten und der Verlegung der Feldjägerkompanie nach Rotenburg vollzogen. Bis 31.12.2006 wurden alle in der Harthberg-Kaserne stationierten Einheiten aufgelöst bzw. außer Dienst gestellt und der Bundeswehrstandort aufgegeben.
Foto unten, Kaserneneinfahrt der ehemaligen Harthberg-Kaserne aufgenommen am 16.09.18 (Foto Peter Hoß),
Nach dem 2. Weltkrieg hatte das Truppenlager Schwarzenborn zunächst seinen Zweck erfüllt. Die landwirtschaftlichen Flächen konnten wieder von den früheren Besitzern gepachtet werden. Die amerikanischen Besatzungstruppen verwendeten die vorhandenen Unterkünfte als Straf- und Sicherungslager für hohe Nazis.
1946 brachte man im Lager ehemalige Zwangsarbeiter bzw. Kriegsgefangene aus Osteuropa unter und 1948 übernahm schließlich die Hessische Landesregierung das Lager und baute es zu einer Lungenheilstätte mit bis zu 300 Patienten aus. Der Truppenübungsplatz sollte wieder der Landwirtschaft zugeführt werden. Nach kurzer Zeit interessierte sich die US — Armee für ihn und schließlich wurde der Truppenübungsplatz mit der Aufstellung der Bundeswehr wieder als solcher benötigt und das Truppenlager ging wieder in eine militärische Nutzung über. Für den Betrieb des Truppenübungplatzes wurde eine Kommandantur eingerichtet.
Die nachfolgende Abbildung zeigt die Liegenschaft Schwarzenborn mit der Knüllkaserne (unten links) und das unmittelbar daran angrenzende ehemalige Truppenlager Schwarzenborn entlang der Neukirchener Straße. (Quelle google earth).
1956
In der Aufbauzeit der Bundeswehr wurde Schwarzenborn Aufstellungs-und Zwischenstationierungsort verschiedener Trupenteile deren Unterkünfte in den geplanten Endstationierungsorten noch nicht fertigestellt waren, wie z.B. Teile des RakArtBtl 22 (später Schwalmstadt), Flugabwehrbatterie 50 (später Fritzlar) und andere.
1957
Ein Zwischenfall am 13. Juni 1957 im Knüllgebirge Truppenlager SCHWARZENBORN, bitte nachfolgenden Text anklicken:
Das ehemalige Gebäude der Truppenübungplatzkommandantur an der früheren Einfahrt zum Truppenlager Schwarzenborn. (copyright Peter Hoss).
1959
Die Bundeswehr begann mit der Aufstellung des Panzergrenadierbataillons 51 im neuen Lager, da sich Politiker auf Bundes- und Landesebene verstärkt um eine Garnison auf dem Knüll bemüht hatten. Das Bataillon wechselte aber bald nach Rotenburg a. d. F.
1961-1981
Das Panzergrenadierbataillon 132 wurde 1961 von Wetzlar in das neue Lager in Schwarzenborn verlegt. Das Bataillon begann es mit der Durchführung des Ausbildungsauftrages „Allgemeine Grundausbildung“. 1973 wurde es in Jägerbataillon 132 umbenannt und 1976 fiel endgültig die Entscheidung: Schwarzenborn ist Garnisonsstadt.
Ab dem 1. Oktober 1981 gibt es das Jägerbataillon 132 nicht mehr. Durch Unterstellungswechsel zur Panzerbrigade 15 „Westenwaldbrigade“ im Januar des gleichen Jahres wird das Jägerbataillon mir einem feierlichen Appell in PANZERGRENADIERBATAILLON 152 umbenannt und damit die Heeresstruktur 4 endgültig eingenommen.
Mehr Informationen über das PzGrenBtl 152 findet man hier, bitte Text anklicken:
Einige Fotos von Übungen und Bahntransporten des PzGrenBtl 152
2002 Entladung nach Bahntransport des Bataillons auf der Nato Rampe Bergen Hohne:2004 Bahntransport und Entladung des Bataillons auf der Nato Rampe mit anschließendem Truppenübungsplatz Aufenthalt BERGEN HOHNE:
Einstellung des Betriebes Truppenübungsplatz SCHWARZENBORN
2013 wurde zum Jahresende der Betrieb des Truppenübungsplatzes eingestellt und die Truppenübungsplatzkommandantur aufgelöst. Mit einer Fläche von 18 Quadratkilometern war der Truppenübungsplatz das größte Gelände der Bundeswehr in Hessen.
Die Bundeswehr in Schwarzenborn heute.
In der Knüllwald-Kaserne ist heute das zur Panzerbrigade 21 in AUGUSTDORF gehörende Jägerbataillon 1 mit sechs Kompanien stationiert.
internes Verbandsabzeichen Jägerbataillon 1
Dem Kommandeur Jägerbataillon 1 in Schwarzenborn sind unterstellt:
1./Jägerbataillon 1 (Stabs- und Versorgungskompanie)
2./Jägerbataillon 1 (Leichte Jägerkompanie),
3./Jägerbataillon 1 (Leichte Jägerkompanie),
4./Jägerbataillon 1 (Leichte Jägerkompanie),
5./Jägerbataillon 1 (Schwere Jägerkompanie),
AusbUstKp 1 (Ausbildungs-/Unterstützungskompanie)
Das Foto zeigt die Einfahrt zur Knüll-Kaserne
Geschichte des Bataillons
Im Zuge der Neuausrichtung der Bundeswehr und der Umsetzung der Realisierungsplanung HEER2011 wurde das Jägerbataillon 1 am 25. Juni 2015 in Schwarzenborn aufgestellt. Das Personal und Material des neuaufgestellten Bataillons kam zum größten Teil vom zuvor außer Dienst gestellten Jägerregiment 1. Dieser Verband war im Jahr 2006 im Standort SCHWARZENBORN aufgestellt worden und gekennzeichnet durch die besondere Fähigkeit zum Zusammenwirken von Infanterie mit Heeresfliegerkräften im luftgestützten Einsatz.
Ähnlich wie beim Jägerbataillon 1 war zur Aufstellung dieses Verbandes das Personal und Material von zuvor aufgelösten Bataillonen (PzGrenBtl 152 und JgLehrBtl 353) herangezogen worden.
Die Traditionslinie reicht vom Jägerregiment 1 über das Panzergrenadierbataillon 152 sowie das Jägerbataillon 132 (ehem. Panzergrenadierbataillon 132) bis in die Anfangszeit der Bundeswehr zurück.
Verbandsabzeichen
Das interne Verbandsabzeichen des Jägerbataillon 1 ist angelehnt an das 1964 am Standort Schwarzenborn eingeführte Wappen des Panzergrenadierbataillons 132 (Später: Jägerbataillon 132), welches durch die Folgeverbände Panzergrenadierbataillon 152 und Jägerregiment 1 weiter geführt wurde. Die grüne Farbe des Wappenschildes entspricht der Waffenfarbe der Infanterie. Eichenlaub und Eichel in gelber (goldener) Farbe verkörpern zum einen das Symbol der Jägertruppe und stellen zum anderen als Landschaftsemblem die Verbindung zum Standort des Bataillons her: dem „Knüllgebirge“, einer Mittelgebirgslandschaft in Hessen, in deren Mittelpunkt das „Knüllköpfchen“ (634 ü.N.N.) sowie die Garnisonstadt Schwarzenborn liegen. Das im oberen Drittel des Wappenschildes eingefügte taktische Zeichen für Luftbeweglichkeit steht für das seinerzeit im Deutschen Heer einzigartige Zusammenwirken eines Infanterieverbandes (Jägerregiment 1) mit Heeresfliegerkräften (Luftgestützter Einsatz).
Die US Streitkräfte betrieben von den frühen 50iger Jahren bis 1993 unterhalb des Knüllköpfchen nahe Schwarzenborn eine Relais Station ( USAFE Radio Relay Site). Der Antennenmast und die umgebenden Gebäude aus dieser Zeit sind noch vorhanden und werden zivil weiter genutzt.
Der Bau Ernst Moritz Arndt Kaserne in Neustadt wurde Ende der 1950er Jahre begonnen und 1961 war die Anlage fertiggestellt. Erste Einheiten der Bundeswehr bezogen bereits 1960 den Standort. Die Kaserne war ab 1961 Stationierungsort von Stab/Stabskompanie der Panzerbrigade 6 der 2.Panzergrenadierdivision.
Am 16. Januar 1976 erfolgte für die PzBrig 6 der Unterstellungswechsel von der 2.JgDiv zur 5. PzDiv in DIEZ und am 1.Oktober 1981 die Umbennung in PzBrig 14.
Mit Befehl zur Umgliederung in Heeresstruktur 5 vom 27. September 1991 wurde die Panzerbrigade 14 teilaktiv. Am 14. August 1992 erhielt sie den Beinamen „Hessischer Löwe“ verliehen.
Aus der Geschichte der Ernst-Moritz-Arndt- Kaserne und den dort stationierten Einheiten und Truppenteilen
Am 1. Juli 1956 wurde in Fulda Grenadierbataillon 2 der 2. Grenadierdivision aufgestellt. Das Bataillon wurde noch im selben Jahr nach Marburg verlegt. Mit Einnahme der Heeresstruktur 2 erhielt es zum 1. April 1959 den neuen Namen Panzergrenadierbataillon 62. 1960 erfolgte die Verlegung nach Neustadt (Hessen) in die Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne. Zum 1. Oktober 1981 wurde es in Panzergrenadierbataillon 142 umbenannt. Mit dem Ende des Kalten Krieges erfolgte die Umgliederung zu einer nicht aktiven Einheit im August 1991 und die Langzeitlagerung des Gerätes in Pirmasens, bis das Panzergrenadierbataillon 142 am 31. Dezember 2002 endgültig aufgelöst wurde.
Am 1. April 1959 wurde in der Herrenwald-Kaserne Stadtallendorf das Versorgungsbataillon 66 der Panzerbrigade 6 aufgestellt. Das Btl wurde zum 30. Juni 1972 im Zuge der Einnahme der Heeresstruktur 3 aufgelöst. Aus der ehemaligen 3.Kp und 4.Kp entstanden am Standort Neustadt (Hessen) in der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne die Instandsetzungskompanie 60 und die Nachschubkompanie 60. Beide Kompanien erhielten zum 1. Oktober 1981 im Zuge der Umbenennung der Panzerbrigade 6 in Panzerbrigade 14 ebenfalls neue Bezeichnungen als Nachschubkompanie 140 bzw. Instandsetzungskompanie 140. Mit dem Ende des Kalten Krieges wurden beide Kompanien zum 31. März 1993 aufgelöst. Dabei ging die Instandsetzungskompanie 140 im Instandsetzungsbataillon 51 auf.
Zwischen 1964 und 1968 war in der Kaserne zudem die 4./Luftwaffensanitätsausbildungsbataillon stationiert. Die Kompanie wurde 1968 nach Giebelstadt verlegt.
Am 16. Oktober 1967 in der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne in Neustadt (Hessen) die Panzerjägerkompanie 60 aufgestellt. Die Kompanie entstand aus Teilen der Ausbildungskompanie 9/2 und dem Panzerjägerzug der 5. Kp des PzGrenBtl 62. 1972 wurde die PzJgKp 60 nach Stadtallendorf in die Hessen-Kaserne verlegt. Im Oktober 1981 erfolgte ihre Umbenennung in Panzerjägerkompanie 140 und am 30. September 1996 wurde die Kp aufgelöst.
Ab den 1960er Jahren war bis zum 30. September 1972 in der Kaserne die Ausbildungskompanie 9/2 stationiert. Am 1. Oktober 1972 erfolgte die Umgliederung der Kp in 7./Sanitätsbataillon 2 Geräteeinheit. Im November 1972 wurde die 7./SanBtl 2 GerEinh von Neustadt in den Mobilmachungsstützpunkt nach Marburg-Ockershausen verlegt. Dort wurde die 7./Sanitätsbataillon 2 am 30. September 1992 aufgelöst.
Die 2./Panzerbataillon 141 (gemischt) wurde als weiterer Verband der Panzerbrigade 14 im Zuge der Heeresstruktur 4 zum 1. Oktober 1981 in der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne aufgestellt. Mit dem Ende des Kalten Krieges wurde auch diese Einheit am 30. September 1992 aufgelöst.
Die 4./Feldjägerkompanie 740 war zum 1. Oktober 1980 in der Jäger-Kaserne in Kassel aufgestellt worden. 1992 erfolgte die Verlegung in die Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne nach Neustadt (Hessen). Am 1. Oktober 2002 wurde sie in 4./Feldjägerbataillon 251 umbenannt und 2008 nach Rotenburg/Fulda verlegt. Hier erfuhr sie am 30. April 2014 ihre Auflösung.
Insgesamt waren ehemals folgende Einheiten in der Ernst-Moritz-Arndt Kaserne stationiert:
Das PzGrenBtl 62 wartet 1961 im Herbst mit seinen Gefechtsfahrzeugen vom Typ Schützenpanzer HS 30 vor dem Ortseingang von NEUSTADT/Hessen auf den Befehl zum Abmarsch zur Feldparade durch die Innenstadt zurück zur Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne (Bildnachweis: alle Fotos copyright W. Gebhardt).
Foto unten: Der Kommandeur Panzergrenadierbataillon 62, Major Zank, bei Abnahme der Feldparade seines Bataillons durch Neustadt/Hessen.
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Foto unten: Formalausbildung 1963 beim PzGrenBtl 62 in der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne (Bildnachweis: Foto copyright H.J, Heuser)
Die Herrenwald-Kaserne ist die zuerst fertiggestellte neue Kaserne der Bundeswehr in Stadtallendorf. Sie entstand auf dem Gelände des ehemaligen Sprengstoffwerkes der Westfälisch-Anhaltischen Sprengstoff-Actien-Gesellschaft (WASAG), das hier während des Zweiten Weltkrieges Hexyl für die Munitionsherstellung produziert hatte.
-bitte o.a. Abbildung anklicken-
Übergabe der neu erbauten Kasernen in Allendorf, heute Stadtallendorf, am 23.Mai 1959
(Bericht mit Bild in Hessische Allgemeine vom 25.05.1959)
Bilder der Kasernenbauten
Einzug der Bundeswehr Einheiten
Das Feldartilleriebataillon 55 (FeldArtBtl 55) bezog 1959 die Herrenwald-Kaserne.
Es folgte wenig später das Panzerartilleriebataillon 65 (PzArtBtl 65) der spätere Hausherr der Kaserne und die mittlere Instandsetzungskompanie 421.
Für das FeldArtBtl 55 war Stadtallendorf nur eine Zwischenstationierung, 1961 verlegte das Bataillon an den neuen Standort Homberg/Efze Dörnberg-Kaserne.
Feldartilleriebataillon 55
Gliederung
Gliederung der 2. und 3. Batterie Feldartilleriebataillon 55
Fotos unten: Das FeldArtBtl 55 am Standort Stadtallendorf Herrenwald-Kaserne (Bildnachweis: Foto copyright P. Hoß).
Foto unten: Antreten der 3. Batterie Feldartilleriebataillon 55. (Bildnachweis: Foto copyright P. Hoß).
Foto unten: Stadtallendorf – Geschützausbildung an der Feldhaubitze 105mm M2A1/M101 im Jahr 1960 im technischen Bereich der Herrenwald-Kaserne. Im Hintergrund die LKW 5t Henschel HS 115, die als Zugmittel für die Geschütze eingesetzt wurden (Bildnachweis:.Foto copyright P. Hoß).
Foto der 3.Batterie des FeldArtBtl 55 , Foto aufgenommen im März 1961
Panzerartilleriebataillon 65
Gliederung
Gliederung der 2. und 3. Batterie
Fotos der Panzerhaubitze M7B2 – Das nachfolgende Foto zeigt das A-Geschütz der 3.Batterie PzArtBtl 65 bei der Geschützausbildung auf dem Standortübungsgplatz „Kirtofer Acker“ Foto copyright Peter Hoß
Mehr Informationen über das PzArtBtl 65 (später 145) findet man hier
Die zweite neu gebaute Kaserne in den Stadtallendorf war die Hessenkaserne, im Volksmund „Panzerkaserne“ genannt.
Foto unten: Stadtallendorf Kommandeurwechsel 1961 beim PzBtl 63 in der Hessenkaserne – Vorbeimarsch des Bataillons mit seinen Kampfpanzern M48A2 auf der neu gebauten Panzerstraße zwischen Herrenwald- und Hessen-Kaserne (Bildnachweis: Pressestelle 2.PzGrenDiv).
Ehemals stationierte Truppenteile in der Hessen-Kaserne Stand 1989
Foto unten: Ein Panzertransporter Diamond T des Bergezuges der mittleren Instand-setzungskompanie 421 aus Stadtallendorf beladen mit einem leichten Kampfpanzer M 41 (US Typ) der Panzeraufklärungskompanie 60 bei einem technischen Halt auf der bundes-eigenen Verbindungsstraße Stadtallendorf – Neustadt (Bildnachweis: Foto copyright P.Hoß).
Foto unten: Panzerhaubitze M7B2 der 2. Batterie des Panzerartilleriebataillon 65 an der Panzerwaschanlage Stadtallendorf (Bildnachweis: Bildarchiv Pressestelle 2.PzGrenDiv).
Abbildung unten: Zugehörigkeitszeichen ( keine taktischen Zeichen! ) die gemäß Weisung BMVg von 1959 bis etwa 1965 anzubringen waren an allen Rad-und Kettenfahrzeugen. Hier als Beispiel die Zeichen der PzBrig 6 Stadtallendorf (Auszug aus Magazin GELBOLIV Nr. 1 erschienen im Militärbuchverlag Drost Munster 2007).
Die Bundeswehr in Stadtallendorf heute
In der Herrenwald-Kaserne ist heute die Division Schnelle Kräfte (DSK) stationiert.
In der Division Schnelle Kräfte sind sämtliche Fallschirmjäger, die Hubschrauber und das Kommando Spezialkräfte zusammengefasst. Neben der Luftlandebrigade 1 untersteht seit dem 12. Juni 2014 auch die 11. Niederländische Luftmobile Brigade der Division. Gemeinsam engagieren sich zirka 2.300 niederländische und 9.500 deutsche Soldatinnen und Soldaten als Vorreiter der niederländisch-deutschen Heereskooperation. Aufgrund ihrer Ausbildung und Ausrüstung sind sie als leichte Infanterie im Verbund mit den Hubschraubern schnell und flexibel verlege- und einsetzbar. Die DSK ist der Träger der Luftbeweglichkeit im niederländischen und deutschen Heer. Mit dem Kommando Spezialkräfte (KSK) ist ein einzigartiger Großverband der Division unterstellt, denn die Spezialkräfte des Heeres gelten als die am besten ausgebildeten Soldaten des Heeres. Das Motto der Division: „Einsatzbereit. Jederzeit. Weltweit.“ spiegelt die Bereitschaft und den Willen aller ihrer Soldaten und Soldatinnen wider, schneller als andere Kräfte im Ausland eingesetzt werden zu können.
1945 besetzten amerikanische Truppen die Kasernen in Marburg.
Am 2. April 1951 wurden die amerikanischen Besatzungstruppen in Marburg durch französische Einheiten abgelöst, die bis Ende 1956 in der Stadt blieben.
Foto unten: Französische Panzer paradieren auf der Marburger Biegenstraße vor einem Kommandierenden der französischen Besatzungstruppen. Die Aufnahme ist Anfang der 1950iger Jahre entstanden.
Der Einzug in Marburg wurde am 12.11.1956 mit einem feierlichen Appell auf den Lahnwiesen begangen, dem sich am Abend ein Wohltätigkeitskonzert des Musikkorps der 2. Grenadierdivision in den überfüllten Stadtsälen anschloss.
MR PIC 001 Bildquelle: entnommen aus „Der Deutsche Soldat“Ausgabe 11/1956
Am 17.1.1957 besuchte als erster höherer Befehlshaber der NATO der französische General Vallois in seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber der Landstreitkräfte Europa Mitte die Kampfgruppe. Er wurde durch den Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Röttiger, und den Divisionskommandeur, Generalmajor Foertsch, begrüßt. Zum ersten Mal wehte in der Marburger Jägerkaserne die NATO – Flagge.
Zu Bild unten: Die mittelhessische Stadt Marburg begrüßte am 12.11.1956 offiziell die ersten Soldaten der neu aufgestellten Bundeswehr.
Foto unten: Die Tannenberg-Kaserne Marburg. Die Luftbilder wurde etwa 1950 aufgenommen. Ab 1945 nutzten zunächst amerikanische Truppen diese als Quartier, danach ab 1951 schließlich französische Truppen. Die Freigabe der Liegenschaft erfolgte Mitte 1956 wenige Wochen vor dem Einzug der ersten Freiwilligen der Bundeswehr. (Bildnachweis/Quelle: Foto webdomain www.usarmygermany.com
Luftaufnahmen der Tannenberg-Kaserne US Army
Nachfolgendes Foto zeigt das Einfahrts-Tor der Tannenberg-Kaserne zur Zeit der Belegung durch die US Armee.
Die Geschichte der Tannenberg-Kaserne
Die Entstehung Mit Vertrag zwischen dem deutschen Reich und der Stadt Marburg vom 11.12.1935 wurde erklärt, dass durch die Reichswehr zwei militärische Formationen verlegt werden. Gemäß diesem Vertrag verpflichtete sich die Stadt Marburg das Gelände im Stadtwald unentgeltlich dem Deutschen Reich kosten-und lastenfrei zu überlassen. Das benötigte Gelände ist dafür im baureifen Zustand abgeholzt und gerodet kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Bis zu den Eingangstoren der Heeresbauten ist eine zweispurige für schwere LKW befahrbare Straße entsprechend den Anforderungen der Truppe heranzuführen und auszubauen. Notwendige Versorgungsleitungen, für Gas, Wasser, elektrischen Strom und Kanalisation sind auf Kosten der Stadt Marburg bis an die Grenzen des Kasernengeländes heranzuführen. Außerdem hat die Stadt den Bau von Offizier-und Unteroffiziermietwohnungen in jeder Weise zu fördern und zu unterstützen.
Die Bauzeit In der Zeit von 1937 bis 1938 entstanden die wichtigsten Gebäude der Kaserne, wie Wirtschaftsgebäude, Stabsgebäude und drei Kompaniegebäude sowie acht Kfz Hallen. Die Einweihung der Kaserne erfolgte am 02.11.1938. Vier weitere Gebäude wurden wegen des Kriegsausbruches 1939 nicht fertiggestellt und später bis auf die Fundamente abgerissen.
Die Besatzungszeit Am Karfreitag 1945 wurde die Kaserne von den US Streitkräften belegt. Von diesen wurden einige Gebäude umgebaut. 1950 wurde die Kaserne an die französischen Streitkräfte übergeben. Die überwiegend nordafrikanischen Truppen blieben bis 1956, zuletzt war das 30. FR Dragoner-Regiment stationiert. Sie ließen u.a. weitere Kfz Hallen errichten.
Belegung durch die Bundeswehr Im September 1956 übernahm die Bundeswehr die Kaserne. Ab dieser Zeit waren stationiert: 1956-1959 Panzerjägerbataillon 2 1956-1960 Grenadierbataillon 2 1960-1994 Sanitätsbataillon 2 (aufgelöst) 1959-1973 Fernmeldebataillon 2 1960-1974 Krankenkraftwagenkompanie 331 (später 2.Krankentransportbataillon 330) 1960-1968 Ausbildungskompanie 15 /III 1961 -1993 Zahnstation 405 (später Zahnarztgruppe 413/1) 1962-1971 Chirurgisches Lazarett 422 (Geräteeinheit) 1967-1971 Feldjägerkompanie 2 1973-1982 Flugabwehrbataillon 310 1982-1993 Flugabwehrregiment 300 Neubauten In der Zeit der Nutzung durch die Bundeswehr wurden in der Zeit von 1961 – 1987 umfangreiche Neubauten vorgenommen, wie Sanitätsbereich, Kompaniegebäude, Wirtschaftsgebäude, offene Kfz Hallen, Fernmeldezentrale, Sporthalle, Wache, Technischer Bereich und Halle für elektronische Instandsetzung. Namengebung Der Name der Kaserne erinnert an die Schlacht bei Tannenberg 1914. Der Name wurde 1945 von den US Besatzungstruppen beibehalten, weil der ehemalige Kantinenpächter Herr Wilhelm Klingelhöfer bei einer Befragung glaubhaft versicherte, der Name käme von den Tannen die vorher auf dem Berg standen und wegen des Kasernenbaues gefällt worden seien.
Die Bundeswehr in der Tannenberg-Kaserne
Am 1. Juli 1956 wird die Kampfgruppe A2 aus Truppenteilen der Grenzschutztruppe 4 in Hannoversch-Münden aufgestellt und im gleichen Jahr nach Marburg verlegt. In die von der französischen Armee geräumten Kaserne, ziehen auch das inzwischen aufgestellte Panzerjägerbataillon 2 und das Grenadierbataillon 2 ein.
Der 3. Juli 1957 ist ein denkwürdiger Tag, das Grenadierbataillon 2 stationiert in der Tannenberg-Kaserne stellt die Paradeaufstellung anlässlich der Unterstellung der ersten drei Heeresdivisionen der Bundeswehr unter das Kommando der NATO. Darunter die 2. Grenadierdivision, die ein Jahr später am 01.April 1958 in 2. Panzergrenadiervision umbenannt wurde.
Foto: Bildquelle BMVg Pressestelle 2.PzGrenDiv – Meldung des Kommandeurs Grenadierbataillon 2 an den Oberbefehlshaber der NATO, den amerikanischen General Norstad, rechts neben ihm der Generalinspekteur der Bundeswehr General Heusinger
Foto: Bildquelle: BMVg- Pressestelle 2.PzGrenDiv – Die Ehrentribüne der versammelten Ehrengäste
Foto: Bildquelle BMVg- Pressestelle 2.PzGrenDiv – Der erste Generalinspekteur der Bundeswehr General Heusinger bei seiner Ansprache am 3.Juli 1957
In Wildflecken wird am 1. Juli 1956 aus Teilen des Grenzschutzkommandos Mitte das Panzerjägerbataillon 2 aufgestellt und die ersten Rekruten kurze Zeit später öffentlich vereidigt. Das Bataillon verlegte anschließend zum Empfang der ersten Kampfpanzer des US Typs M 47 nach Baumholder. Von dort siedelte es über Niederlahnstein und im Dezember 1956 nach Marburg Tannenberg-Kaserne um. Im März/April 1959 erfolgt für das Panzerjägerbataillon 2, mit Einnahme der Heeresstruktur 2, die Umbenennung in Panzerbataillon 63, die Verlegung nach Stadtallendorf und die Unterstellung zur Panzerbrigade 6 in Neustadt/Hessen.
MR PIC 008- Bild aus der Zeit der Stationierung des PzJgBtl 2 in der Tannenberg-Kaserne. (Bildnachweis: Fotos Copyright Peter Hoß).
Foto von einem Tag der offenen Tür beim PzJgBtl 2 in der Tannenberg-Kaserne.
MR PIC 009 – Zwei Bergepanzer US Typ M74 heben mit den Kranhaken einen leichten Kampfpanzer M41 (Foto copyright B. Knorr).
Das Sanitätsbataillon (SanBtl ) 2
MR PIC 010
weitere Einzelheiten in Bearbeitung!
Foto unten: Schützenpanzer Hotchkiss Krankenkraftwagen des Sanitätsbataillon 2 (stationiert in der Tannenberg-Kaserne) bei einem motorisiertem Marsch im Jahr 1975 auf der Bundesstraße 3 in Marburg (Bildnachweis: Foto copyright H. G. Heiland ehem SanBtl 2)
Foto unten: technischer Bereich des Sanitätsbataillon 2 in Tannenberg-Kaserne (Bildnachweis: Foto copyright H.G. Heiland)
Das Flugabwehrbataillon 310
(FlaBtl 310) später Flugabwehrregiment 300 (FlaRgt 300).
Am 01.April 1971 verabschiedete das Flugabwehrbataillon 2 in Fritzlar seine mit dem Rohrflugabwehrsystem L70 ausgerüstete Batterie. Diese wurde nach Lorch am Rhein verlegt und wurde dort der erste Baustein 2. Batterie des im Zuge der Umgliederung der Heeresflugabwehrtruppe aufzustellenden Korpsflugabwehrbataillon Flak 40mm L70.
Im Juni 1973 nahm die Neuaufstellung des FlaBtl 310 in der Tannenberg-Kaserne in Marburg Formen an. Am 02. Juli 1973 zog die 2.Batterie des FlaBtl 310 als erste Kampfbatterie in die Kaserne ein. Am gleichen Tag begann die Aufstellung der Stabs-und Versorgungsbatterie. Die 3. Batterie verlegte am 01.Oktober 1973 von Hardheim nach Marburg und als letzte Batterie des neuen FlaBtl 310 folgte am 01.August 1974 die 4.Batterie. Die offizielle Aufstellung des Flugabwehrbataillon 310 wurde am 01.Oktober 1973 vollzogen. Das Bataillon bestand aus der 1. Stabs- und Versorgungsbatterie sowie den schießenden Batterien 2./-, 3./- und 4./ Batterie mit jeweils 15 Flugabwehrgeschützen 40mm L70.
Gliederung des Bataillons:
MR PIC 012
Das nachfolgende Foto zeigt die Flugabwehrkanone Flak 40mm L70. Das Geschütz wurde gezogen von einem LKW 7t Magirus Jupiter geländegängig Pritsche/Plane.
Foto copyright Peter Hoß
Das Bataillon war schnell einsatzbereit und nahm an Heeresübungen, Bataillonsübungen sowie zahlreichen Flugabwehrschießen teil, z.B.:
Heeresübungen bzw. Gefechtsübungen: Schneller Wechsel, StandhafteChatten, St.Georg,
Flugabwehrschießen Todendorf, Den Helfer/NL und Salto di Quirra/Sardinen/Italien.
Das Bataillon bestand bis zum 01.Oktober 1982
Flugabwehrregiment 300 (FlaRgt 300)
Das neue geschaffene FlaRgt 300 trat am 01.Oktober 1982 an die Stelle des bisherigen FlaBtl 310. Damit wurde Marburg wieder Sitz eines Regimentes. Das Bataillon wurde ausgerüstet mit dem neu entwickelten Flugabwehrwaffensystem ROLAND. Durch die technische Weiterentwicklung schneller Kampfflugzeuge wurde die westliche Flugabwehr gezwungen eine Raketenwaffe zur Abdeckung der Bedrohung im Tieffliegerbereich einzuführen.
Das Regiment verfügte künftig über 36 Waffensysteme des Typs Roland. Am 21.März 1983, siehe Foto unten (Bildnachweis Chronik FlaRgt 300), traf der erste Flugabwehrraketenpanzer (FlaRakPz) in der Tannenberg-Kaserne ein. Die 4.Batterie war die erste Einheit die mit diesem Waffensystem ausgerüstet wurde.
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Das nachfolgende Foto zeigt einen FlakRakPz Roland der 2. Batterie FlaRgt 300 im Flecktarnanstrich das Foto wurde etwa 1996 am Standort FULDATAL/Rothwesten aufgenommen. (Bildnachweis Copyright Peter Hoß)
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Mit der Umstrukturierung der Bundeswehr mit Beginn der 90er Jahre wird das Regiment aufgelöst, umgegliedert und am 01. April 1993 als Panzerflugabwehrraketenbataillon 300 am Standort in Fuldatal-Rothwesten Fritz- Erler-Kaserne neu aufgestellt.
Umwandlung der Tannenberg Kaserne in zivilen Wohnraum
Die Tannenberg-Kaserne wurde im Rahmen der Konversion in zivilen Wohnraum und Gewerbeflächen umgewandelt.
Die Jäger-Kaserne in Marburg
Die im Jahr 1866 erbaute Jäger-Kaserne in Marburg Frankfurter Straße wurde nach 1945 kurzzeitig von US Besatzungstruppen genutzt. Die nachfolgende Fotos (Bildrechte gekennzeichnet, Quelle web domain www.usarmygermany.comzeigt US Soldaten die sich in der Jäger-Kaserne auf die Verlegung nach Bremerhaven vorbereiten, das Bild darunter ein Gesamtbild der Liegenschaft.
MR PIC 016
MR PIC 017
Ab 1951 bis etwa 1956 wurde die Jägerkaserne, ebenso wie die Tannenberg-Kaserne, das Quartier von Einheiten eines Französischen Dragonerregimentes.
1956 Belegung durch die Bundeswehr
Nach Räumung durch die Französischen Einheiten zog am 12. November 1956 die Kampfgruppe A2 mit Stab- und Stabskompanie, aus Hannoversch-Münden verlegt, in die Jägerkaserne ein.
Foto aus dem Jahr 1982 – Blick über die Jäger-Kaserne Richtung Kasernenausfahrt – Bildquelle Archiv Pressestelle 2.PzGrenDiv
Am 17.1.1957 besuchte als erster höherer Befehlshaber der NATO der französische General Vallois in seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber der Landstreitkräfte Europa Mitte die Kampfgruppe. Er wurde durch den Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Röttiger, und den Divisionskommandeur der 2. Panzergrenadierdivision, Generalmajor Foertsch, begrüßt. Zum ersten Mal wehte in der Marburger Jägerkaserne die NATO-Flagge.
Am 1.1.1959 wurde die Kampfgruppe A 2 in Panzerbrigade 6 umbenannt, blieb aber der 2. Grenadierdivision unterstellt. Der Brigade wurden zunächst drei Bataillone zugeteilt. Dies waren das bisherige Grenadierbataillon 2 als Panzergrenadierbataillon 62, das Panzerjägerbataillon 2 als Panzerbataillon 63 und das Panzerartilleriebataillon 65. Das ebenfalls zur Brigade gehörende Panzerartilleriebataillon 65 war in Niederlahnstein am 1.4.1959 aufgestellt worden und blieb zunächst auch dort stationiert.
Mit der Überführung in die Heeresstruktur 2 wurde die 2. Grenadierdivision mit Befehl vom 16. März 1959 am 1. April in 2. Panzergrenadierdivision umbenannt; aus den Kampfgruppen A 2, B 2 und C 2 wurden die Panzerbrigade 6, die Panzergrenadierbrigade 5 und die Panzergrenadierbrigade 4.
Im gleichen Jahr wurde das Divisionskommando der 2.Panzergrenadierdivision (PzGrenDiv) mit Stab- und Stabskompanie nach Marburg verlegt.
Nach einer feierlichen Verabschiedung durch den Oberbürgermeister der Stadt Marburg verliessen das Brigadekommando der Panzerbrigade 6 und das Panzergrenadierbataillon 62 am 1. Juli 1960 die Stadt Marburg und verlegten nach Neustadt.
1961 folgte die Verlegung des Artillerieregimentes 2 aus Gießen nach Marburg. Neues Quartier für Stab und Stabkompanie wurde die Jäger Kaserne.
Hinzu kam die Nachschubkompanie 2 und die Feldjägerkompanie 2.
Am 05.09. 1968 veranstaltete die Division auf dem Standortübungsplatz Marburg die Leistungsschau „Modernes Heer“, bei dem die aktuellen Waffensysteme der Division vor geladenen Gästen vorgeführt wurden. Das nachfolgende Foto zeigt die Vorführung von Fahrzeugen der Panzergrenadiere. Bildquelle: Pressestelle 2.PzGrenDiv
Foto: Schützenpanzer Spz HS 30 , der zweite Spz mit Panzerabwehr Leichtgeschütz 106mm
Im Rahmen der Realisierung der Heeresstruktur 3 erfolgte zum 1. Oktober 1970 gemäß Befehl vom 20. Juli die Umbenennung und Umgliederung der 2. Panzergrenadierdivision in 2. Jägerdivision. Die in Göttingen stationierte Panzergrenadierbrigade 4 wurde dabei in eine Jägerbrigade umgegliedert.
Bilder der Jäger-Kaserne
Reserve hat Ruh! Auch wenn die aktive Wehrdienstzeit vorbei ist, bleibt die Verbindung zur Truppe. Nachfolgendes Bild, aufgenommen etwa 1971/72, zeigt wie Reservisten die Marburger Jäger-Kaserne mit einer selbst gemieteten Kutsche verlassen um sich damit zum Bahnhof Richtung Heimat chauffieren zu lassen.
1974 wurden Stab- und Stabskompanie der 2.Jägerdivsion und 1980 das ArtRgt 2 mit Stab-und Stabsbatterie nach Kassel verlegt.
Bis zur Auflösung des Standortes 1992 war im südlich gelegenen größeren Teil der Jägerkaserne stationiert:
Flugabwehrbataillon 340 (Geräteeinheit) und 5./Sanitätsbataillon 310 (Geräteeinheit)
Nachfolgende Fotos zeigen zivile Mitarbeiter des FlaBtl 340 (GerEinh) bei der Wartung der eingelagerten Flugabwehrgeschütze 40mm L70. Auf einem Foto ist das Zugfahrzeug des Geschützes LKW Magirus 7to Jupiter zu sehen. Alle Bilder Copyright Peter Hoß, aufgenommen 1988.
MR PIC 021MR PIC 022MR PIC 023MR PIC 024
Mit Stand 1984 waren folgende Dienststellen und Einheiten in der Jäger-Kaserne untergebracht:
Verteidigungskreiskommando 471 mit Stab-und der Stabskompanie (Geräteeinheit)
Feldjägerdienstkommando mit Feldjägerkompanie 2 bis 1981 und später die 5./Feldjägerbataillon 740 bis 1992
2.Kp des Krankentransportbataillons 330
Sanitätszentrum 413
Bundeswehr Fachausbildungskompanie Marburg
Standortverwaltung Marburg
Militärseelsorge
Kreiswehrersatzamt
Freiwilligenannahmestelle Mitte
Bilder der Jäger-Kaserne aufgenommen 1994
Einfahrt der großen Jäger-Kaserne, Bild darunter die Einfahrt der gegenüberliegenden kleinen Jäger-Kaserne. Die Fotos hat dankenswerterweise Herr W. Menche zur Verfügung gestellt.
Die gesamte Kasernenanlage Jäger-Kaserne wurde 1994 durch die Bundeswehr aufgegeben und durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) als Konversionsobjekt vermarktet.
Von der US Army genutzte Depotanlagen in Marburg
1945 wurden von der US Armee die Depotanlagen an der Frauenbergstaße (in der Nähe des ehemaligen Südbahnhofes mit Gleisanschluß) und das große Depot am nördlichen Stadtausgang besetzt. Die Anlagen am Südbahnhof wurde genutzt als Sanitätsdepot, Gerätedepot, Betriebsstoffdepot sowie als Sonderwaffenlager von folgenden US Einheiten: HQ294th US-Army Artillery Group, 99th Ordonance und US-General Storage Facility.
Die Anlagen wurde Mitte der 50iger Jahre mit dem Aufbau der Bundeswehr von der US Armee aufgegeben.
Das große Depot am nördlichen Stadtausgang war ein US Quartiermeister Reclamation Depot. Es wurde 1947 im Rahmen des Reclamations-Programms aktiviert. Das Depot hatte zum Ziel, Kleidung, Ausrüstungen, Bürogeräte, Haushaltskühlschränke und Spezialfahrzeuge zu reparieren. Seit der Aktivierung 1947 bis zur Schließung 1957 wurden Geräte im Wert von mehr als 20 Millionen Dollar zurückgewonnen.
Fotos aus dem Depot während der US Nutzung (Bildcopyright Walter Elkins – webdomain http://www.usarmygermany.com
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Da nachfolgende Bild wurde 1957 kurz nach seiner Schließung aufgenommen. (Bildcopyright Walter Elkins – webdomain www.usarmygermany.com Das Depot erkennt man am oberen Bildrand unmittelbar an der Bundesstraße B 3 Marburg-Kassel.
Die unter Leitung des I. BE Korps abgelaufene Großübung FTX CROSSED SWORDS lief vom 8. bis 19. September 1986 im Raum WARBURG, HÖXTER, BAD KARLSHAFEN, HAMELN, BAD PYRMONT, HILDESHEIM, HOLZMINDEN, NORTHEIM und EINBECK. Insgesamt waren 24.500 Soldaten (davon 15.000 belgische Soldaten, 3.500 Bundeswehrsoldaten, 3.000 britische und 3.000 US-amerikanische Soldaten) sowie 7.000 Rad- und 2.000 Kettenfahrzeuge beteiligt.
Die Übungstruppe BLAU setzte sich wie folgt zusammen:
Nachfolgende Bildergalerie aus dem Übungsgeschen von „CROSSED SWORDS“ hat uns freundlicherweise Siegfried Walter zur Verfügung gestellt. Alle Bilder copyright by S.Walter.