Erinnerungslandschaft der Region im nördlic–Hessen in der Zeit des Kalten Krieges von Marburg, Stadtallendorf und Neustadt bis Hann.Münden und Göttingen und von Eschwege und Bad Hersfeld bis Bad Arolsen und Korbach —– Ein feedback wäre schön!
Die Kasernenanlage am Loh wurde von 1935-1936 erbaut, Fertigstellung der Kaserne 1937, Bezeichnung Fliegerschule. Nachfolgend zwei Fotos aus dieser Zeit (Bildnachweis Chronik der InstAusbKp 6/2):
Nach dem zweiten Weltkrieg zog die US Army in die Anlage ein.
Es handelte sich um eine Einheit des Labour Service, die im wesentlichen aus Wach-und Unterstützungspersonal bestand, welches bei den in Kassel stationierten Einheiten beschäftigt war und die Kaserne der ehem. Fliegerschule als Quartier nutzte. 1956 wurde diese Einheit aufgelöst und das Personal zu anderen Kompanien an anderen Standorten versetzt.
Fotos unten: Die ehem Fliegerschule etwa 1952 in der Zeit der Nutzung durch die US Army. (Bildnachweis Chronik der InstAusbKp 6/2).
Vorübergehend wurde auch eine US Einheit, die 18th US Engineers (Pioniere) Kompanie, aus der Graf-Haesler-Kaserne in die Am Loh Kaserne verlegt, bis zum endgültigen Wegzug nach GIESSEN im Frühjahr 1958.
Mitnutzer wurde 1956 die Bundeswehr mit der 1. Kompanie des Feldjägerbataillons IV, die am 28. November aus Sonthofen kommend in Teile der Kaserne einzog,
Pressemeldung Hessische Nachrichten am 14.12.1956
1957 wurde der für eine kurze Zeit aus der Wittich-Kaserne hierher verlegte Kampftruppenstab B II mit Stabskompanie (daraus wurde später die PzGrenBrig 5) Nutzer, die dann alsbald in die renovierte Jägerkaserne in Kassel als Zwischenstationierung umzogen.
Im April 1958 erfolgte die endgültige Rückgabe der Kaserne durch die Amerikaner und die Übernahme durch die Bundesvermögenstelle Kassel, die zunächst eine genaue Bestandsaufnahme vornahm, siehe Abbildung.
Instandsetzungsausbildungskompanie 6/2
Von 1961 bis zur Aufgabe der Kaserne im Oktober 1993 war die Instandsetzungsausbildungskompanie 6/2 einziger Nutzer der Kaserne. Die Kompanie hat in dieser Zeit hunderte von Soldaten in den technischen Fachrichtungen Radfahrzeug-, Kettenfahrzeug- und Waffentechnik für die Einheiten der 2.Panzergrenadierdivsion und darüberhinaus für andere Truppenteile ausgebildet hat.
Einige Bilder aus der Ausbildung in den Fachrichtungen
(Bildnachweis Chronik der InstAusbKp 6/2):
Instandsetzungsausbildung Waffen
Instandsetzungsausbildung Kettenfahrzeuge
Instandsetzungsausbildung Radfahrzeuge
Fotos: Luftbilder der Am Loh-Kaserne 1976 mit Blick nach Osten (Bildnachweis Chronik der InstAusbKp 6/2), umittelbar hinter der Kaserne der Verlauf der Bundesautobahn A 49 und im Hintergrund der Ort Rengershausen.
Fotos unten: Luftbilder der Am Loh Kaserne aufgenommen 1992 (copyright Kurt Eisen).
Grenzschutzunterkunft „Dr.-Konrad-Adenauer“ in Fuldatal-Ihringshausen
In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste erfolgt am 28. November 1963 die feierliche Schlüsselübergabe der Bundesgrenzschutzunterkunft „Dr.-Konrad-Adenauer“ in Fuldata- Ihringshausen. Bei der symbolischen Übergabe empfängt der erste Abteilungskommandeur, Oberstleutnant im Bundesgrenzschutz (BGS) Erich Schlemminger (1908–2011), den Schlüssel aus der Hand des Leiters der Grenzschutzverwaltung Mitte, Regierungsdirektor Alfred Grass.
Die auf dem Gelände der ehemaligen Munitionsanstalt Ihringshausen errichtete Bundesgrenzschutzunterkunft umfasst eine Fläche von etwas mehr als 53 Hektar und beherbergt zum gegenwärtigen Zeitpunkt folgende Dienststellen und Einheiten: – den Stab der Grenzschutzabteilung (GSA) „A Mitte“ (seit 26. August 1963) – die Grenzschutzverwaltungsstelle „A Mitte“ (seit 26. August 1963) – die 2. Hundertschaft der Grenzschutzgruppe (GSG) 3 (seit 26. August 1963) – die 4. Hundertschaft der GSG 3 (seit 26. August 1963) – die 3. Hundertschaft der GSG 3 (seit 30. August 1963) – die Fernmeldehundertschaft Mitte (seit 3. September 1963) – der Stab der Grenzschutztruppe 4 (seit 3. September 1963) – die 1. Hundertschaft der GSG 3 (seit 11. September 1963) – die Grenzschutz-Fliegerstaffel Mitte (seit 1. November 1963)
Fotos von Fahrzeugen und Gerät beim Tag der offenen Tür im Jahr 1980
Die Geschichte der Kaserne am Erlenbusch und dem Flugplatz in Rothwesten begann nach dem zweiten Weltkrieg mit einer Besetzung durch amerikanische Truppen. Am 05. April 1945 marschierten Einheiten der 3. US Armee in den Fliegerhorst ein. Zunächst nutzen die Amerikaner den Platz bis 1947 für ein Lager deutscher Kriegsgefangener (POW Camp).
Nachfolgendes Luftbild zeigt den Flugplatz Rothwesten aufgenommen etwa im Jahr 1950 (Bildnachweis US Webdomain http://www.usarmygermany.com).
Folgende Einheiten der US Army waren zeitweise ab 1945 in Rothwesten stationiert (Daten entnommen aus US Webdomains):
Staffeln der 36th Fighter Group ab April 1945 bis 15.02.1946 sowie der 417th Fighter Squadron bis 09.04.1946.
601st US Air Force Aircraft Control and Warning Squadron (AC&W)
1949 – 19?? Eine Vorläufereinheit der 601st bezog schon kurz nach Kriegsende 1945 den Platz, wurde aber – als 601st – per 27.09.1947 deaktiviert. Im Zuge der Berliner Luftbrücke wurde die 601st am 10.07.1949 wieder aufgestellt. Sie war für die Luftüberwachung an der innerdeutschen Grenze sowie der Leitung von amerikanischen Abfangjägern zuständig, hatte aber auch den Auftrag zur Unterstützung bei offensiven Einsätzen. Die Stationierung in Rothwesten dauerte – mit Unterbrechungen – bis zum 17.03.1963.
331st Communications Reconnaissance Company (Fernmeldeaufklärung), später umbenannt in 184th Operations Company,
Eine Batterie des 6th Missile Battalion 517th Artillery – eine Flugabwehreinheit der US Army, ausgerüstet mit „Hawk“- Flugabwehrraketen 1966 – 1968
Eine Kompanie der 18th Army Engineers (Pioniereinheit) etwa ab 1951, Aufgabe der Einheit war die Sprengung von Verkehrswegen entlang der innerdeutschen Grenze im Falle eines Angriffs.
Der ehemalige Fliegerhorst spielte in den Geburtsstunden der Bundesrepublik Deutschland eine besondere Rolle. In der Kaserne in Rothwesten trafen sich am 20. Juni 1948 der damalige Direktor des Zweizonenwirtschaftsrates Professor Ludwig Erhard, der spätere Vizekanzler Franz Blücher, der SPD Abgeordnete Friedemann, der CDU abgeordnete Pferdmenges und der Zentralbankrat Dr. Karl Bernhard in einem hermetisch abgeschirmten Gebäude, um die Grundlage des “Wirtschaftswunders“ der fünfziger Jahre zu schaffen. Am 21.Juni nämlich wurde Wirtschaft auf die neue Währungseinheit, die D-Mark, umgestellt. Der Bewahrung und Erinnerung dieser besonderen Geschichte an diesem Ort widmet sich das Museum der Währungsreform, welches in einem ehemaligen Unterkunftsgebäude der Kaserne „Haus Posen“ untergebracht ist.
1971 bis 1973
Abzug US Army und Vorbereitung für den Einzug der Bundeswehr
Nach Räumung des Standortes durch die US Army, diese begann teilweise bereits 1971, liefen zeitgleich umfangreiche Umbau und Renovierungsarbeiten der Kasernenanlage zur Vorbereitung für den Einzug der Bundeswehr.
Am 22. Februar 1973 erfolgte durch Herrn Generalleutnant Pöschl, dem Kommandieren General des III. Korps und in Anwesenheit von Frau Käthe Erler der Witwe des 1967 verstorbenen Politikers, die Umbenennung der Anlage in „Fritz-Erler-Kaserne“. Der damalige Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium und spätere Wehrbeauftragte, Karl-Wilhelm Berkhan, hielt die Festansprache. Nachfolgend eingefügtes Foto zeigt Frau Erler zusammen mit General Pöschl vor dem Namenschild der Kaserne, Bildquelle Pressestelle 2.PzGrenDiv.
Am 01.10.1973 zog die Nachschubkompanie 40 als erste Bundeswehreinheit in die Fritz-Erler-Kaserne in ROTHWESTEN ein.
Am 19. Juni 1973 folgte das Fernmeldebataillon 2 aus MARBURG nach ROTHWESTEN verlegt als neuer Hauptnutzer der Fritz-Erler-Kaserne.
1974
Am 4.April 1974 traten in Rothwesten unter den Flaggen der Nato, der USA und der Bundesrepublik deutsche und amerikanische Soldaten anläßlich des 25jährigen Bestehens der Nato an. Die Abordnungen der Bundeswehr wurde gestellt durch Soldaten des Fernmeldebataillon 2 und der Nachschubkompanie 40. In ihren Reden würdigten der Kdr des FmBtl 2 Oberstleutnant Carstens und der Kommandeur der US Army Major F.J.Mentler die gute Zusammenarbeit in Rothwesten, siehe auch nachfolgende Pressemeldung Hessischen allgemeinen Ausgabe Kreis Kassel vom 05.04.1974.
1975
Am 04. Mai 1975 fand in der Fritz-Erler-Kaserne, unter reger Anteilnahme der Bevölkerung, der erste Tag der offenen Tür der in der Kaserne stationierten Bundeswehr Einheiten Fernmeldebataillon 2 und Nachschubkompanie 40 statt.
Pressebericht der Hessischen Allgemeinen Ausgabe Kreis Kassel vom 05.Mai 1975
Am 12.Juni 1975 wurde in einem militärischen Zeremoniell die US Flagge, die seit 1945 in Rothwesten wehte, eingeholt. Als Erinnerungsstück übergab US Colonel Eisenhard die Fahne dem Fernmeldebataillon 2.
Mit Stand 1989 waren folgende Einheiten waren folgende Einheiten und Dienststellen in der Fritz-Erler-Kaserne stationiert:
Im Oktober 1963 wurde Hofgeismar wieder Garnison und das Fernmeldebataillon 763 wurde aufgebaut.
Folgende Einheiten / Truppenteile und Dienststellen waren mit Stand 1989 in der Manteuffel-Kaserne stationiert:
Stab und Stabskompanie Panzerbrigade
————
Instandsetzungsausbildungskompanie 5/2
Die Panzerbrigade 6 im September 1983 auf dem Marsch ins Manöver.
Die Brigade nahm Teil als Leitungstruppe ROT der 2.PzGrenDiv an der Heeresübung Wehrhafte Löwen vom 16.-23.09.1983. Die Aufnahmen entstanden an der B 450 vor ISTHA bei WOLFHAGEN und der B 450 nach ISTHA Richtung FRITZLAR. Ein danke schön an Siegfried Walter der die Fotos zur Verfügung gestellt hat.
Die Bundeswehr in Hofgeismar – Quelle: Artikel in der Hessischen Niedersächsischen Allgemeinen HNA Lokales Hofgeismar am 15.12.2015
Im Jahr 1993 wurde die Manteuffel-Kaserne und damit der Bundeswehr Standort aufgelöst, siehe Meldung HNA Kreis Kassel von 06.08.1993
In Korbach Kpt.Claes Kaserne ( Kwartier) befand sich von 1967 bis 1991 ein Teil des Stabes des belgischen Flugabwehrbataillons HAWK 62A.
Das Waffensystem des Bataillons, das FlugabwehrraketenSystem HAWK Abbildung des Werfers.
Das Bataillon war stationiert in Marsberg-Essentho [Jonet-Kaserne] und Korbach [ Kapt. Claes-Kaserne]). Die Kaserne wurde 1993 aufgegeben.
Das Foto (Quelle Waldecksche Landeszeitung vom 28.08.15) zeigt die Einfahrt der ehemaligen Kaserne an der Flechtdorfer Straße.
Foto oben: Luftaufnahme der Kpt.Claes Kaserne etwa 1975 (Quelle webdomain).
Die Raketenstellungen der unterstellten Batterien A,B,C und D befanden sich an folgenden Orten:
Alfa Batterie bei Flechtdorf (Auf dem gelben Stücken)
Bravo Batterie bei Freienhagen (Heitzelberg)
Delta Batterie bei Diemelstadt Rhoden auf dem Quast
Nachfolgende Luftaufnahme zeigt die Stellung als diese noch von der belgischen Armee aktiv genutzt wurde.
Charlie Batterie, Marsberg-Essentho
in Bearbeitung, Bilder folgen
BELGISCHE FLUGABWEHR RAKETEN AUF DEUTSCHEN BODEN
Die HAWK-Batterien hatten das Ziel die Bodentruppen,gegen Luftangriffe in geringer Höhe zu schützen. In Friedenszeiten gab es feste Positionen in Deutschland. Sie waren ein Teil des NATO-Defensive, bestehend aus vielen Amerikanischen, Belgischen, Deutschen, Niederländischen, Dänischen, Italienischen, Französischen und Schwedischen Bataillonen. Sie bildeten einen Gürtel als Verteidigung gegen die ausgehende Bedrohung des sowjetischen Blocks. — THE SPIRIT Of THE HAWK —
Diese Batterien waren ausgestattet mit dem amerikanischen Flugabwehrraketen Waffensystem HAWK. Unter nachfolgenden Link -bitte grünen Text anklicken- befindet sich eine PDF Datei mit der Beschreibung des Flugabwehrraketensystems Hawk, bitte anklicken:
Nachfolgend einige höher aufgelöste Fotos der zum System gehörenden Elemente. Die Fotos (copyright Peter Hoß) zeigen ein baugleiches System der Bundeswehr.
Diese Diashow benötigt JavaScript.
Das System war eingebunden in den doppelten Flugabwehrraketenriegel gegen angreifende Flugzeuge aus ostwärtiger Richtung. Der Riegel erstreckte sich von der Nordsee mit zum Bodensee, siehe angefügte Skizze.
Manöver im Raum KORBACH 1989
Pressemeldung vom 18.08.1989 in Hessische Allgemeine Korbach zum Nato-Manöver White Rhino“ unter britischer Führung:
Bilder vom Manöver findet man im Menü „Übungen und Manöver in der Region“
Weitere Informationen siehe auch Untermenü Relikte-Spuren/Überbleibsel, oder nachfolgenden Text anklicken:
Im Dienst unserer Sicherheit ist ein interessantes Video des Eder-Diemel Tipp über Waldeck-Frankenberg, HAWK Stellungen, Kalter Krieg, Freienhagen, Korbach, Diemelsee, Kreishaus, Zivilschutzanlagen, Bunker, Nato, Aufrüstung und Cold War. Zum Anschauen das Bild anklicken.
Hier ein weiteres Video des Eder Diemel Tipp über den Katastrophenschutz im Kreis Waldeck-Frankenburg zur Zeit des Kalten Krieges.
1958 Beschluß der Stadtverordnetenversammlung Mengeringhausen zum Bau Kaserne
Eineinhalb Jahre nachdem die ersten Soldaten der neu aufgestellten Bundeswehr in Andernach ihren Dienst angetreten hatten, fasste die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Mengeringhausen am 27.Mai 1958 folgenden Beschluss: „Da die Stadt Mengeringhausen durch Vorhandensein eines Standortübungsplatzes (Zusatz: damals der belgischen Armee Arolsen) günstige Voraussetzungen für die Errichtung einer Garnison bietet, die Vorbedingungen zur ihrer Einrichtung von der Aufsichtsbehörde und dem Regierungspräsidenten geprüft und positiv beurteilt worden sind, ist die Stadtverordnetenversammlung mit der Errichtung einer Garnison der Stadt Mengeringhausen einverstanden. Damals wurde Mengeringhausen mit seinen 2411 Einwohnern zur damals kleinsten Garnisonstadt der Bundesrepublik und zur einzigen Bundeswehrgarnison in Waldeck. Die Aufgabe war es, in kürzester Zeit für etwa 1000 Soldaten Kasernen- und Übungsplatzbereich und für etwa 400 Zeit- und Berufssoldaten mit ihren Familien Lebensmöglichkeiten im Standort zu schaffen.
Foto unten: Die Großbaustelle der Kaserne auf dem Hagen im Jahr 1960 (Bildnachweis: Quelle Chronik PzBtl 63)
Foto unten: Luftaufnahme vom Bau der Kaserne, ebenfalls aufgenommen 1960 (Bildnachweis: Stadtarchiv Mengeringhausen).
Pressemeldung vom 14.10.1961 in der Waldecker Landeszeitung:
Am 07. November 1961 bezog das Feldartilleriebataillon 45 als erste Bundeswehreinheit die neu erbaute Kasernenanlage
Das Bataillon war die folgt gegliedert:
der ersten Batterie, Stabs-und Versorgungbatterie
der zweiten Batterie, schießende Batterie mit -6- Feldhaubitzen
der dritten Batterie, schießende Batterie mit -6- Feldhaubitzen
der vierten Batterie, schießende Batterie mit -6- Feldhaubitzen
Das erste Hauptwaffensystem des Bataillons war die Feldhaubitze 105mm verlastet auf dem FAUN Geräteträger GT 8/15, siehe nachfolgende Abbildung.
Nachfolgend eine Pressemeldung in der Waldeckischen Landeszeitung über den Einzug des Vorkommandos am 02.11.1961.
Am 13.12.1961 übergab der Befehlshaber im Wehrbereich IV Generalmajor Otmar Hansen die Kasernenanlagen ihrer Bestimmung, siehe Bericht in der Waldeckischen Landeszeitung vom 14.12.1961.
Das neu aufgestellte Panzerbataillon 44 folgte am 11. Januar 1962. Verschiedene Umstrukturierungs-/ und Umbaumaßnahmen bestimmten die weitere Geschichte der Kaserne.
Foto unten: Das Panzerbataillon 44 im Sept. 1962 bei einer Feldparade mit Kampfpanzern M48 A2 durch die obere Bahnhofstraße von Arolsen nach Rückkehr vom einem Truppenübungsplatz Aufenthalt. (Bildnachweis: Chronik PzBtl 44)
Bilder vom Tag der offenen Tür 1987
Prinz-Eugen-Kaserne Bad Arolsen-Mengeringhausen
(Fotos coypright S.Walter Kassel)
2004- der Standort wird geschlossen
Am 17. Dezember 2004 wurde nach 40-jährigem Bestehen der Bundeswehrstandort Bad Arolsen-Mengeringhausen aufgelöst.
Im Laufe der Jahre waren in der Prinz-Eugen-Kaserne unter anderem folgende Einheiten und Verbände von Heer und Luftwaffe stationiert:
Panzerbataillon 63 (aufgelöst)
3./ Panzerbataillon 61 (gem./gekad.) (aufgelöst)
Panzerartilleriebataillon 65 (aufgelöst)
Panzerjägerkompanie 60 (aufgelöst)
Flugabwehrraketengruppe 38 (aufgelöst) 1., 3. und 4. Staffel,
Sammlung zum Bundeswehr Standort Mengeringhausen aus dem Nachlaß von Fritz Monka
Das Stadtarchiv Mengeringhausen hat uns freundlicherweise Pressemeldungen, Bilder, Dokumente, Rede Manuskripte usw. aus dem Nachlaß der verstorbenen früheren Bürgermeister Fritz Monka zur Verfügung gestellt. Bitte öffnen Sie durch Mausklick den nachfolgenden Link:
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren belgische Streitkräfte als Besatzungsmacht im sogenannten „belgischen Korridor“, der von Aachen bis Kassel reichte, stationiert. 1952 wurde gemäß Planungen der NATO zum 5. Mai 1959 zunächst die wallonische Infanterieeinheit „2e régiment de carabiniers-cyclistes“ in BAD AROLSEN stationiert. Dann folgte die flämische Aufklärungseinheit „1. Regiment Jagers te Paard“. Die Kaserne trug die Bezeichnung „Sous Lieutenant Antoine Kaserne“. Sie war von 1959 – 1994 neben dem belgischen Panzeraufklärungsregiment „1è Rgt Jagers te Paard“, das Quartier einer Nachschubkompanie und der 14è Genie (Panzerpionierkompanie). Sie kamen als Besatzer und gingen als Freunde.
Foto unten: Luftbild der Sous Lieutenant Antoine Kaserne“ aufgenommen etwa 1976 (Bildquelle Rudy van der Qugstraete)
Nachfolgend einige Bilder aus der Stationierungszeit des 1.Regimentes Jagers te Paard der belgischen Armee in BAD AROLSEN (Bildnachweis Webseite 1.Jagers te Paard).
Nachfolgend weitere Bilder von den belgischen Aufklärern in Bad Arolsen, alle Fotos wurden in der St.Antoine Kaserne bei verschiedenen Anlässen aufgenommen. (Bildnachweis Webseite 1.Jagers te Paard).
Diese Diashow benötigt JavaScript.
Bilder von Rad-und Kettenfahrzeugen aus der belgischen Garnison Bad Arolsen findet man hier (anklicken).
Vom 16.-24.09.1974 lief in Nordhessen und Südniedersachsen das belgische Manöver „Friedenseiche“. Insgesamt nahmen ca. 9000 belgische Soldaten an der Übung teil. Sie kamen vorwiegend aus Garnisonen um Köln und aus Belgien. Aus Arolsen nahmen die Panzeraufklärer der 1.te Jaagers te Paard an der Übung teil. Der Schwerpunkt des Übungsgeschehens lief im Nordteil des Kreises Kassel im Raum Hofgeismar, Immenhausen und an der Weser.
Weitere Informationen/Presseberichte zur Übung „Friedenseiche“ siehe Menü (anklicken)
in Erinnerung gerufen von der „Waldeckischen Landeszeitung“
Auf den nachfolgend abgebildeten vier Seiten aus der Waldeckischen Landeszeitung (WLZ), Sonderbeilage „Mein Waldeck“ vom 31.01.2020 und vom 14.02.2020 , wird die Anwesenheit der Belgischen Streitkräfte in Waldeck sowie die Gliederung und Aufgaben der Belgischen Streitkräfte in Deutschland als NATO Partner beschrieben. Wir danken der Redaktion der WLZ, insbesondere dem Herrn Dr. Schilling und dem Autor Herrn J. Grötecke für die freundliche Genehmigung zum Abbilden dieser Seiten.
Seiten vom 31.01.2020 – zum öffnen der PDF Datei einfach anklicken!
Seiten vom 14.02.2020 zum öffnen der PDF Datei einfach anklicken!
Zusammenfassung
Die ehemalige. Antoine-Kaserne wurde genutzt von 1869/71 bis 1993 von folgenden Nutzern:
Füselier Btl des Preuß.InfRgt 83, Konversion (Schule),
SS (1934-1945),
Belgische Streikräfte (1952-1993));
ab 1993/94 Konversion, teilweise unter Denkmalschutz, Abriss, und Umwidmung Arobella Therme
Die Desenberg-Kaserne in Borgentreich wurde in den Jahren 1955-1957 für die Bundeswehr erbaut und ab 1957 von Einheiten der Bundesluftwaffe bezogen. Das Areal liegt zwischen Eissen und Borgentreich und ist ca. 1,5 km von Borgentreich entfernt. Das nachfolgende Foto (Quelle webdomain) zeigt die Kasernenanlage und darunter eine Luftaufnahme (Quelle google earth).
Hier waren in der Luftwaffenstruktur 1 von 1957 bis 1963, der Struktur 2 von 1963 bis 1970 und der Struktur 3 von 1970-1990/92 folgende Einheiten des Einsatzführungsdienstes stationiert:
Das III./Fernmelderegiment (FmRgt) 33 mit
Stab III./ Fernmelderegiment 33
ab 1957 bis 1963 mit Stabskompanie III./Fernmelderegiment 33
10./Fernmelderegiment 33
von 1960 bis 1965 FlakBttr 333 später 5./FmRgt 33 bis 1970 /1990 – 11./Fernmelderegiment 33 von 1958 bis 1963 später 6./FmRgt 33 bis 1970 /1990
Radarfrühwarnkompanie ab 1961
Luftwaffensanitätsstaffel III./FmRgt 33
Nachfolgend Abbildungen der Verbandsabzeichen, links III. Fernmelderegiment 33, rechts FlakBttr 333
Auszug aus der Chronik (erhalten von Herrn M. Zimmer):
Die Geschichte der Bundeswehr in Borgentreich begann 17.9.1957, als die 2. Flugmeldekompanie 331 als erste Einheit die Tätigkeit in der Radarstellung und im Camp Borgentreich aufnahm. Die Ausbildung am Arbeitsplatz der Borgentreicher Soldaten stand unter englischer Regie. Erst nach harten Leistungsüberprüfungen durften sich die ersten deutschen Offiziere über ihre Lizenzen freuen. Nur wer in dieser Ausbildung erfolgreich war, kam für weiteren Einsatz in Frage. Harter Einsatz wurde auch vom technischen Personal am Radargerät gefordert. Fundierte Fachkenntnisse waren nötig, um in der Praxis die Geräte englischer Bauart zu beherrschen. Dazu wurden zwar keine Lizenzen erworben, aber das Personal mußte nach Bedienungsanleitungen in englischer Sprache Stück für Stück die einzelnen Baugruppen kennenlernen, um Reparaturen und Wartungsarbeiten vornehmen zu können. Doch war damit der weitgespannte Bogen der Anfangs-schwierigkeiten noch lange nicht erschöpft. Funkmechaniker, Fernmeldetechniker, allgemeines Personal, Küche, Verwaltung – überall gab es Schwierigkeiten, die nur in zäher Kleinarbeit und mit ungebeugtem Leistungswillen gemeistert werden konnten.
Radarstellung Auenhausen
Zur Desenberg-Kaserne gehörte die Radarstellung Auenhausen mit einer Sender-und Empfängeranlage in der Nähe der Radarstellung. (Foto copyright M. Zimmer)
Zu den in Auhausen zu seiner Zeit verwendeten Radaranlagen schrieb uns Herr Leimann ( Fw d.Res.), der von 1961 bis 1965 in Borgentreich stationiert warnachfolgenden Beitrag:
„Zu der Zeit betreute ich in der Radarstellung Auenhausen die noch aus England stammenden Radargeräte Type T80 und T13 als Radarmechaniker Meister. Das T80 war das Rundumradar mit einer Antenne von 25m Breite und einer „rotating cabin“ darunter. Die rotating cabin beherbergte den Empfänger sowie das Magnetron des Senders, siehe eingefügte Abbildung einer ähnlichen Anlage (Quelle Internet).
Im Gebäude unterhalb der Antennenanlage befand sich die Motorsteuerung für die Antenne sowie die Elektronik zur Erzeugung des Sendeimpulses. Eine Besonderheit war eine Gleichrichterröhre mit 12 Anoden gefüllt mit einem Quecksilberbad. Außerdem befanden sich eine Anzahl Höhensucher T13 auf dem Gelände.“
—————————
Die Luftaufnahme unten zeigt die Lage der Stellung unmittelbar am nördlichen Ortsrand von Auenhausen (Quelle google earth).
Auszug aus der Chronik III./Fernmelderegiment 33
Der Radarstellung Auenhausen, als Herz der Abteilung, sind folgende Aufgabe gestellt: Sie hat den Luftraum über der Bundesrepublik Deutschland und der angrenzenden Länder ständig zu überwachen, ein Luftlagebild durch Erfassen aller Flugziele zu erstellen und die Identifizierung und Flugwegverfolgung aller Luftfahrzeuge zu leiten und zu koordinieren. Hierzu gehören Flugabwehrraketen und Jagdflugzeuge der Luftwaffe und der verbündeten Streitkräfte. Durch Flugwegverfolgung und navigatorische Unterstützung ist außerdem die Sicherheit der Luftfahrzeuge zu erhöhen.
Für Schutz und Sicherheit der Anlagen war die Flugabwehrkanonenbatterie 333 zuständig. Sie schützte die Radarstellung gegen eine Bedrohung aus der Luft und war dafür mit der Maschinenkanone 20 mm Zwilling ausgerüstet. Sie bekämpft Tiefflieger bis zu einer Kampfentfernung von ca. 2000 Meter und kann wirkungsvoll im Abwehrkampf gegen feindliche Luftlandetruppen sowie im Erdkampf eingesetzt werden.
—
Die militärische Nutzung wurde in den Jahren 1992 – 93 aufgegeben. Danach wurde das Kasernengelände in Borgentreich von der Koptischen Orthodoxen Kirche gekauft. Heute befindet sich hier seit 2014 die Zentrale Unterbringungs-Einrichtung für Flüchtlinge des Landes Nordrhein-Westfalen.
Das ehemalige Lager Dössel, ab ca 1982 als Börde-Kaserne genannt, war von 1970 bis 1993 Stationierungsort der Ausbildungskompanie 2/2 und diente der Ausbildung von Militärkraftfahrern und Stabsdienstsoldaten der 2. Panzergrenadierdivision.
Der Standort Lager Dössel hat eine wechselvolle Geschichte. Nach der Befreiung durch die Amerikaner 1945 zogen zeitweilig befreite Zwangsarbeiter verschiedener Nationalitäten ins Lager ein, bis 1948 wurden aber die meisten Baracken abgerissen. Die Verwaltungsgebäude und deren nahe Baracken blieben bestehen und wurden in der Nachkriegszeit auf zweierlei Arten genutzt. Einerseits dienten die übriggebliebenen Gebäude als Durchgangslager für Ostflüchtlinge, andererseits nutzten die belgische Armee und später die Bundeswehr ( wie oeben beschrieben) diese als Kaserneneinrichtungen bis zur Aufgabe 1993.
Neuer Eigner der Anlage die Stadt Warburg
Die Stadt Warburg hatte die Kaserne, die zwischen Warburg und Dössel im freien Feld liegt, 1997 vom Bund erworben, um dort eine Unterkunft für Asylbewerber zu schaffen. Seinerzeit wurden sechs einzeln stehende Häuser für diesen Zweck umgebaut.
100 Wohngelegenheiten für Asylbewerber sollen in diesem Gebäudekomplex auf dem Gelände der ehemaligen Bördekaserne in Dössel entstehen. Die ehemaligen Soldatenunterkünfte stehen seit 1997 leer. Quelle „Westfalenblatt“ vom 22.10.2014.